Ärger über Wiener Öffis: Kein Licht am Ende des Tunnels

Ärger über Wiener Öffis: Kein Licht am Ende des Tunnels
Bei den Wiener Linien kommt es seit Monaten zu Verspätungen und Verzögerung. Montagfrüh sorgte neben der Teilsperre der U4 eine Weichenstörung für Unmut. Warum Besserung nicht in Sicht ist.

Der Bahnsteig der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse ist übervoll, unzählige Menschen drängen in Richtung Ausgang – unfreiwillig. „Was soll das, ich hab’ gedacht, die U4 fährt heute zumindest bis zum Karlsplatz. Ich muss in die Arbeit“, ruft ein junger Mann einem Servicemitarbeiter der Wiener Linien verärgert zu.

Genauso wie er dürften viele Fahrgäste am Montagmorgen verwirrt gewesen sein. Dass die U4 zwischen den Stationen Karlsplatz und Landstraße seit Samstag gesperrt ist, war den meisten bewusst (siehe Faktenkasten). Dass es zusätzlich zu einer Weichenstörung kam, sorgte allerdings kurzzeitig für Chaos.

43 Jahre alt

Die U-Bahn-Linie U4 wird schon seit 2014 saniert. Nun werden die Semesterferien genutzt, um entlang der Strecke mehrere 43 Jahre alte Weichen zu erneuern

Teilstrecke

Noch  bis Sonntag, 12. Februar (Betriebsschluss), fährt die U4 nicht zwischen den Stationen Karlsplatz und Landstraße/ Wien-Mitte. Ersatzweise soll laut Wiener Linien auf die Linien U1, U3 und 4A ausgewichen werden. Nach den Semesterferien ist die U4 ab Montag, 13. Februar, wieder normal auf der gesamten Strecke unterwegs

 

Statt bis zum Karlsplatz fuhr die U4 im Berufsverkehr nur bis zur Station Kettenbrückengasse. Dann hieß es für die Fahrgäste: „Bitte aussteigen!“. Im Gänsemarsch ging es zu Fuß Richtung Karlsplatz. Erst nach einer Stunde wurde die Strecke wieder freigegeben.

Kein Einzelfall. In letzter Zeit häufen sich die Verzögerungen. Der KURIER gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Öffi-Verkehr.

  • Muss man mit solchen Verzögerungen in Zukunft öfter rechnen?

Die Verzögerung von Montagfrüh dürfte in dieser Größenordnung eine Ausnahme gewesen sein, heißt es bei den Wiener Linien. Dass zeitgleich mit der Teilsperre eine Weichenstörung eintrat, sei ein unglücklicher Zufall gewesen. Einen Zusammenhang habe es nicht gegeben.

Zu technischen Problemen könne es freilich immer wieder kommen, sagt Carina Novy, Sprecherin der Wiener Linien. „Besonders bei sehr niedrigen und hohen Temperaturen sind technische Gebrechen wahrscheinlicher.“ Die Schienen ziehen sich dann zusammen oder dehnen sich aus. Bauarbeiten deshalb nur im Frühling oder Herbst durchzuführen, sei aber keine Option. „Es gibt eine Liste, wann was repariert werden muss.“ Man saniere bewusst während der Schulferien, wenn weniger Fahrgäste unterwegs sind.

Kommentare