23 Lueger-Porträts an einer Wand: Rollos für eine veraltete Kult-Ecke

23 Lueger-Porträts an einer Wand: Rollos für eine veraltete Kult-Ecke
Studenten des Instituts für Zeitgeschichte an der Uni Wien helfen den Bezirksmuseen beim Kontextualisieren.

Im Bezirksmuseum Wieden (Klagbaumgasse 4) gibt es eine Kult-Ecke für den umstrittenen ehemaligen Bürgermeister Karl Lueger. 23 Porträts von ihm hängen unkommentiert nebeneinander, sagt Museumsleiter Philipp Maurer.

Einfach wegräumen will er sie aber auch nicht. „Die Ecke ist ein historisches Dokument über österreichisches Denken und dem Umgang mit Antisemitismus“, so Maurer. Wie damit künftig verfahren werden soll, überlegen sich nun Studenten des Instituts für Zeitgeschichte. In einem Proseminar. Geleitet von den renommierten Historikern Florian Wenninger und Peter Autengruber, wird eine passende Kontextualisierung erarbeitet.

Weitere Projekte in Planung

Der Plan: Es sollen Rollos angebracht werden. Zieht man sie hinunter, stehen Texte drauf – diese sollen einerseits auf die Errungenschaften Luegers eingehen, aber eben auch auf dessen Antisemitismus und seine Slawenfeindlichkeit, so Autengruber. Auch für andere historisch bedenkliche Ecken in Bezirksmuseen suchen Studenten dieses Semester Lösungen.

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