Vermeintliche Löwin bei Berlin: Polizei bleibt weiter präsent

Vermeintliche Löwin bei Berlin: Polizei bleibt weiter präsent
Man wolle "subjektives Sicherheitsgefühl der Bürger stärken". Tierärztin äußert indes Zweifel an der Wildschwein-Theorie.

Nach dem Ende der Suche nach einem vermeintlichen Raubtier im Süden von Berlin setzt die Brandenburger Polizei um Kleinmachnow mehr Streifen ein. "Es geht darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken", sagte ein Sprecher des Lagezentrums am Samstag. Es habe aber keine Vorkommnisse gegeben. Der Einsatz von mehr Polizeibeamten im Raum Kleinmachnow solle noch dieses Wochenende aufrechterhalten werden.

➤ Mehr dazu: Wie eine "Löwin" 36 Stunden lang das Sommerloch füllte

Am Freitagmittag hatte die Polizei eine großangelegte Suche mit einer Hundertschaft Polizeibeamten, Hubschraubern, Drohnen und Wärmebildkameras nach rund 30 Stunden eingestellt. Experten hatten zuvor erklärt, dass es sich bei einem in der Nacht zum Donnerstag bei Kleinmachnow gesichteten Tier nicht um eine Raubkatze handle.

➤ Mehr dazu: Soll man auf Zootiere schießen, Herr Pechlaner?

Vermeintliche Löwin bei Berlin: Polizei bleibt weiter präsent

Ein Videoschnipsel mit dem vermeintlichen Raubtier hatte Donnerstagfrüh die Runde durch die sozialen Netzwerke gemacht. Die Ermittlungsbehörden schätzten das Video als echt ein. Polizisten gaben nach Angaben einer Behördensprecherin an, ebenfalls ein Wildtier "gesichert" gesehen zu haben.

➤ Mehr dazu: Wenn Tiere im Sommer die Saure-Gurken-Zeit versüßen

Vermeintliche Löwin bei Berlin: Polizei bleibt weiter präsent

Wildschwein? Tierärztin hegt Zweifel

Die Potsdamer Tierärztin Michaela Ebeling zweifelt indes an der Einschätzung von Experten, dass es sich bei dem bei Kleinmachnow gesichteten Tier nicht um eine Raubkatze, sondern um ein Wildschwein gehandelt habe. "Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier darin hat einen kurzen runden Kopf und runde Ohren - wie der Kopf einer Raubkatze", sagte Ebeling der Märkischen Allgemeinen. "Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein." Nach ihrer Einschätzung würden erst die nächsten Tage Klarheit bringen. Die Ärztin war nach eigenen Angaben an der Suche nach dem möglichen Raubtier beteiligt.

Vermeintliche Löwin bei Berlin: Polizei bleibt weiter präsent

Ergebnisse von Laboranalyse erst am Montag

Die Ergebnisse einer Analyse von Spuren, die bei der Suche gefunden wurden, werden voraussichtlich erst am Montag vorliegen. "Die Laboranalyse der an der ersten Sichtungsstelle gesicherten Haar- und Kotproben ist leider noch nicht abgeschlossen, wie am heutigen Vormittag vom zuständigen Veterinäramt zu erfahren war", teilte Stadtsprecherin Martina Bellack am Samstag mit. "Ergebnisse sind leider erst am Montag zu erwarten."

➤ Mehr dazu: Was tun bei Begegnung mit Löwen? 5 Tipps

Kommentare