Prinz Andrew und sein schräger Teddy-Tick
Prinz Andrews Faible für Plüschtiere war schon bei seiner Hochzeit mit Sarah Ferguson 1986 ersichtlich. Damals saß ein riesiger Stoffbär mit dem Paar in der Kutsche. Aber wie skurril sein Teddy-Tick ist, erörtern jetzt britische Medien. Denn nach seinem Verlust aller militärischer Titel in der Vorwoche machen nun die Größe seiner Kuscheltier-Sammlung und Wutausbrüche über ihre Anordnung Schlagzeilen.
Anlass sind Enthüllungen in der TV-Dokumentation „Ghislaine, Prinz Andrew und der Pädophile“. Sie beleuchtet unter anderem die Beziehung zwischen dem 61-Jährigen, dem in den USA ein Zivilprozess wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen vor rund 20 Jahren droht, und Jeffrey Epstein-Geschäftspartnerin Ghislaine Maxwell. Manche vermuteten demnach, sie seien ein Liebespaar gewesen.
Doch zurück zu den Teddys: Ein ehemaliger royaler Leibwächter, der 1998 bis 2004 in der Leibgarde diente, erzählt in der ITV-Doku, dass der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II „50 oder 60 Plüschtiere“ auf seinem Bett sitzen hatte. Besonders bizarr: Einer Handvoll wies der Prinz genaue Plätze zu, die für das Personal in einer Anleitung detailliert beschrieben waren, berichtete die Sun. So musste etwa ein Bär, der ein Herz hält, auf dem Kopfteil seines Bettes drapiert werden. Auch ein Bär mit einer Halskette, zwei Plüsch-Nilpferde und ein schwarzer Panther mussten ganz akribisch arrangiert und drei Polster mit den Aufschriften „Daddy“, „Ducks“, also Enten, und „Prince“ penibel angeordnet werden.
Kind geblieben
Wenn nicht – war der Bär los: „Wenn die Dienstmädchen sie nicht in die richtige Ordnung brachten, schrie und tobte er herum – auch im Erwachsenen-Alter“, erzählte der Ex-Bodyguard. Weil er später wegen Betrugs inhaftiert wurde, wird er nicht als verlässlichste Quelle gesehen, aber auch andere haben schon von Andrews schräger Vorliebe berichtet.
So schrieb die Autorin Elizabeth Day 2019, dass der Prinz bei einem Treffen über einen Teddy, den ihm (seine geschiedene Frau) Ferguson geschenkt hatte, kicherte. „Es kam mir ziemlich seltsam vor, dass ein erwachsener Mann von einem Stofftier so amüsiert war“, meinte Day: „Aber die englische Oberschicht hat eine lange Geschichte mit Teddys, die als Objekte verwendet werden, um Gefühle auszudrücken, bei denen man sich möglicherweise unwohl fühlt. Vielleicht ist er nie wirklich erwachsen geworden, weil er es nie musste.“
Besorgniserregend
Die Doku hat die Frage, welche Einblicke die Plüschtier-Leidenschaft in Prinz Andrews Psyche geben könnte, zum Thema gemacht. „Spielzeug deutet darauf hin, dass er sich immer noch als Kind sieht“, sagte etwa die Psychologin Jo Hemmings der Sun. „Einen Teddy aus der Kindheit aus sentimentalen Gründen zu behalten, ist durchaus akzeptabel – aber es ist ein wenig besorgniserregend, dass er eine ganze Sammlung auf seinem Bett hat. Man würde vermuten, dass ihm emotional etwas fehlt; die Kuscheltiere dienen als Tröster“.
Auch eine „mögliche emotionale Distanzierung von Menschen“ diagnostiziert sie. In seinem Fokus auf eine besondere Anordnung sieht sie ein Zeichen für „ein tiefes Verlangen nach Ordnung und eine potenziell ungesunde emotionale Bindung zu seinen Kindheitsspielzeugen“.
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