Plünderungen nach Hurrikan "Otis" in Acapulco

Ein großes Schild der Supermarktkette Walmart liegt am Boden
Der Hurrikan "Otis" war am Mittwoch auf Land getroffen. Es gab mindestens 27 Tote. Im Badeort Acapulco wird die Nationalgarde eingesetzt.

Angesichts zahlreicher Plünderungen nach Hurrikan "Otis" hat die Nationalgarde 1.700 Beamte in den mexikanischen Badeort Acapulco verlegt. Die Einsatzkräfte bewachten Geschäfte, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, wie die Nationalgarde am Samstag mitteilte. Laut einem Bericht der Zeitung Milenio errichteten die Gardisten zudem Straßensperren und kontrollierten Autos. Nach dem Durchzug von "Otis" in Acapulco ist es zu zahlreichen Plünderungen gekommen.

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Dabei nahmen die Menschen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser mit, sondern auch Elektrogeräte und Luxusgüter. Der Arbeitgeberverband Coparmex rief die Behörden dazu auf, entschieden dagegen vorzugehen. "Die Tragödie, die die Menschen durchleben, darf nicht durch die ungerechtfertigten Plünderungen noch verschärft werden", hieß es in einer Stellungnahme.

Die Menschen sollen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser aus beschädigten Supermärkten mitgehen haben lassen.

Die Menschen sollen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser aus beschädigten Supermärkten mitgehen haben lassen.

Nationalgarde und Streitkräfte verteilten unterdessen Lebensmittel und Trinkwasser an Bedürftige. Einsatzkräfte setzten zudem die Aufräumarbeiten fort, beseitigten umgestürzte Bäume sowie Trümmer und räumten die Straßen frei.

"Otis" war als Hurrikan der höchsten Stufe 5 in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen. In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf.

Nach Behördenangaben kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, weitere vier galten offiziell als vermisst. Viele Angehörige konnten allerdings bisher keinen Kontakt zu ihren Verwandten aufnehmen und veröffentlichten Suchaufrufe auf Facebook, Whatsapp und der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.

Touristen werden aus Katastrophengebiet ausgeflogen

Am Freitag starteten in Acapulco 14 Flüge, um gestrandete Touristen aus dem Katastrophengebiet auszufliegen, wie der Fernsehsender Foro TV berichtete. Zum Zeitpunkt des Sturms sollen rund 100.000 Urlauber in Acapulco gewesen sein. Laut österreichischem Außenministerium haben keine Österreicherinnen oder Österreicher um Hilfe angesucht.

Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel beliebt. Einst stieg dort der internationale Jetset ab. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland. Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.

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Die touristische Infrastruktur in der Region wurde durch den Sturm hart getroffen. "Otis" verwüstete Hotels, Restaurants, Diskotheken und Einkaufszentren in Acapulco. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.

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