Notre-Dame: Brand gelöscht, Macron verspricht Wiederaufbau
Nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre Dame sind die Flammen komplett gelöscht. "Das ganze Feuer ist aus", sagte der Sprecher der Feuerwehr, Gabriel Plus, am Dienstag. Nun beginne die Phase der Begutachtung. Man habe die ganze Nacht über sichergestellt, dass das Feuer nicht wieder ausbricht und die Gebäudestrukturen überwacht.
Der Brand auf dem Dach habe sich am Montagabend sehr schnell auf rund 1.000 Quadratmeter ausgebreitet, so Plus weiter. Nun müssten Experten das Ausmaß der Schäden prüfen. Bei dem Brand sind nach ersten Erkenntnissen drei Menschen leicht verletzt worden. Dabei handle es sich um zwei Polizisten und einen Feuerwehrmann.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums besteht immer noch Einsturzgefahr. Da die "Brandgefahr" mittlerweile gebannt sei, müsse nun geklärt werden, wie die "Bausubstanz" der Kirche dem Feuer standhalten werde, sagte Innenstaatsekretär Laurent Nunez Dienstag früh vor Journalisten.
Experten und Architekten sollen seinen Angaben zufolge in Kürze darüber beraten, ob die Kathedrale "stabil" sei und die Feuerwehr ihre Arbeit im Inneren fortsetzen könne. Rund hundert Feuerwehrwehrleute seien noch im Einsatz, am Montagabend waren es 400.
Ein Feuerwehrsprecher hatte in der Nacht von "dramatischen" Schäden gesprochen: Die Flammen zerstörten demnach weite Teile des Daches und brachten einen Kirchturm zum Einsturz. Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten demnach aber gerettet werden. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr befürchtet, die gesamte Kirche könnte einstürzen.
Direktor sieht keine Mängel beim Brandschutz
Der Direktor der Kathedrale sieht keine Sicherheitsmängel beim Brandschutz. Es gebe etwa Brandaufseher, die drei Mal täglich den Dachstuhl prüfen, sagte Patrick Chauvet Dienstag früh dem Sender France Inter. "Ich denke, dass man nicht mehr machen kann."
Aber es gebe natürlich immer Vorfälle, die man so nicht habe vorhersagen könne. Man müsse nun prüfen was passiert sei - er wisse noch nicht.
Sorge um die Türme
Die Feuerwehr der französischen Hauptstadt war während der Löscharbeiten in großer Sorge um die beiden Türme des massiven Baus. Priorität der Arbeiten sei es gewesen, die Struktur der beiden Türme zu schützen, sagte der Sprecher der Pariser Feuerwehr, Gabriel Plus, am Dienstag der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Die Befürchtung sei gewesen, dass die Konstruktion der Türme geschwächt würde und die tonnenschweren Glocken von Notre-Dame abstürzen könnten. Zu Beginn der Löscharbeiten sei es nicht übereilt gewesen, einen Zusammenbruch der Strukturen zu bedenken.
Die Kathedrale nach dem Brand
Eine große Herausforderung für die Arbeiten sei die Sicherung der Kunstschätze gewesen. Nach dem Einsturz des Spitzturms, der sich im Zentrum des Mittelschiffs befand, seien Leute aus dem Inneren der Kirche zurückgezogen worden. Dort sei dann ein Roboter eingesetzt worden.
In den kommenden Stunden gehe es darum, das Feuer richtig zu löschen und neue Brandherde zu verhindern. Mit Lasertechnik würden Teams die Struktur des Baus untersuchen.
Feuer Montagabend ausgebrochen
Das Feuer in dem weltberühmten Bauwerk im Herzen der französischen Hauptstadt war am Montagabend aus bisher unbekannter Ursache ausgebrochen. Die Vermutung liegt nahe, dass der Brand mit Restaurierungsarbeiten an der Kathedrale zu tun hat. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Dabei wird die Spur eines Unfalls verfolgt. Wie die Staatsanwaltschaft Dienstag früh in Paris bestätigte, drehen sich die Ermittlungen um eine "unbewusste Zerstörung" durch Feuer. Von möglicher Brandstiftung war keine Rede.
Nach ergänzenden Medienberichten könnte der Brand durch Bauarbeiten auf dem Dach der Kirche ausgelöst worden sein. Die Staatsanwaltschaft nahm zu dieser Annahme keine Stellung.
Notre-Dame steht in Flammen
Die Flammen brachten den 93 Meter hohen Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert zum Einsturz und zerstörten weite Teile des Dachstuhls, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Struktur des historischen Gebäudes wurde aber gerettet, ebenso die Fassade und die beiden Haupttürme.
Staatschef Emmanuel Macron versprach, die gotische Kathedrale wieder aufzubauen. Die französische Milliardärsfamilie Pinault kündigte an, 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen.
Dornenkrone gerettet
Der größte Teil der religiösen und künstlerischen Schätze konnte aus der brennenden Pariser Kathedrale Notre-Dame gerettet werden. Die für Katholiken sehr wertvolle Dornenkrone und andere Gegenstände seien im Pariser Rathaus untergebracht worden, sagte Frankreichs Kulturminister Franck Riester dem Sender LCI am Dienstagmorgen. Es habe die reale Gefahr bestanden, dass der Nordglockenturm bei dem Brand zerstört wird, erklärte der Minister. „Und das hätte dann zur völligen Zerstörung von Notre Dame de Paris geführt.“ Der außergewöhnliche Mut der Feuerwehr habe das verhindert. Nun müsse man an den Wiederaufbau denken. „Wir haben immer noch die Fachkenntnis, ein solches Gebäude zu bauen.“
Notre-Dame gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt. Jedes Jahr besuchen etwa 13 Millionen Menschen die Kathedrale. Der Grundstein des katholischen Gotteshauses wurde im Jahr 1163 gelegt. International berühmt wurde die Kathedrale unter anderem durch den Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" des Schriftstellers Victor Hugo von 1831.
Bilder: Notre Dame in Flammen
Papst betet für Franzosen
Papst Franziskus betet für die Franzosen und für all jene Menschen, die bei der Brandbekämpfung der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre Dame im Einsatz sind. Dies berichtete der Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti per Twitter.
"Der Papst ist Frankreich nahe, er betet für die französischen Katholiken und für das Volk in Paris, das nach dem schrecklichen Brand erschüttert ist. Der Pontifex betet für all jene, die sich bei der Bewältigung dieser dramatischen Situation engagieren", so Gisotti.
Der Vatikan hatte bereits am Montagabend mit Bestürzung auf das verheerende Feuer in der Kathedrale Notre Dame in Paris reagiert. Der Brand war am Montagabend in dem Wahrzeichen der französischen Hauptstadt ausgebrochen.
Christophe Kohl (ORF): "Brand unter Kontrolle"
Liveticker zum Nachlesen: Notre-Dame in Flammen
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Eine weitere dramatische Aufnahme
vom Einsturz des Kirchturms.
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Die Ereignisse in Frankreich
lösen weltweit Trauer aus. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte, er sei in Gedanken in Paris und von den "verstörenden Bildern" erschüttert.
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Videoaufnahmen des britischen "Guardian"
zeigen das Ausmaß des Brandes.
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Bürgermeisterin von Paris
ruft die Menschen dazu auf, die Sicherheitsabsperrungen zu respektieren.
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"Le Monde" schreibt, warum nicht von der Luft aus
gelöscht werden kann. Löscharbeiten von Flugzeugen oder Helikoptern würden die übrigen Gebäudeteile in Gefahr bringen.
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"Es wird nichts übrig bleiben"
"Alles brennt", sagte der Sprecher von Notre Dame, Andre Finot. "Von dem Dachstuhl, der zu einem Teil aus dem 19. Jahrhundert und zum anderen Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, wird nichts übrig bleiben."
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Innenministerium: Keine Verletzten, keine Toten
Laut französischer Regierung gibt es bisher keine Informationen über Verletzte oder Tote.
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Wohl keine Hoffnung für Dachstuhl
Der Sprecher der Kathedrale, André Finot, drückt aber seine Hoffnung aus, das Gewölbe der historischen Kathedrale noch retten zu können. -
"Ich bin traurig, dass dieser Teil von uns allen brennt"
Emmanuel Macron verleiht der Trauer der Franzosen Worte.
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CNN-Video vom einstürzenden Turm
Das Feuer zeitigt verheerende Auswirkungen.
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Klarstellung einer amerikanischen Universität
Hochschule in Indiana gibt Entwarnung und betet zugleich für Paris.
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Dieser Turm ist eingestürzt
Jener Turm, den auf TV-Bildern einstürzen sieht, ist der kleine Spitzturm der Kathedrale. Dieser befand sich in der Mitte des Daches.
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Staatsanwalt ermittelt wegen Notre-Dame-Feuers
CNN berichtet, dass die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des historischen Brandes aufgenommen hat.
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Donald Trump meldet sich zu Wort
Der US-Präsident hat einen Rat für die Franzosen parat: Löschwasser aus Tankflugzeugen.
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EU-Ratspräsident Donald Tusk
drückt die Solidarität der Union mit der französischen Hauptstadt aus.
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Außenministerin Karin Kneissl
drückt ebenfalls ihre Trauer über die Ereignisse aus.
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"Es fühlt sich an wie das Ende von allem",
sagt Schwedens Ex-Außenminister Carl Bildt. "Europa weint."
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Feuer auch in den zwei eckigen Türmen von Notre-Dame
Die Flammen breiten sich weiter aus, berichtet die APA.
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Eine Illustration der weltberühmten Kirche
gibt einen Eindruck davon, wie es unterhalb des Feuers aussieht.
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Die Feuerwehr bittet die Pariser Bevölkerung
die Zufahrten freizuhalten, um schnelleren Zugang zur brennenden Kirche zu bekommen.
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Dornenkrone Jesu gerettet
Die bedeutsame Reliquie, die im 13. Jahrhundert von Frankreichs König Ludwig IX. in Konstantinopel erworben war, ist laut Medienberichten gerettet worden.
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Die nächsten 1,5 Stunden
seien entscheidend, sagt ein Sprecher der Pariser Feuerwehr.
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400 Feuerwehrleute im Einsatz
Der Brand dürfte nach Einschätzung der Feuerwehr mit den Renovierungsarbeiten zusammenhängen. Der Brand schien von den Baugerüsten auszugehen, die auf dem Dach installiert waren.
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"Das Hauptschiff ist nicht zu retten",
heißt es beim deutschen Nachrichtensender ntv wegen der verheerenden Live-Bilder.
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Menschen in Paris tieftraurig
Viele Franzosen weinen aufgrund des fatalen Feuers, das Notre-Dame zu verschlingen droht.
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Vatikan bestürzt: "Symbol der Christenheit"
"Der Heilige Stuhl hat die Nachricht des entsetzlichen Brandes, der die Kathedrale von Notre-Dame, Symbol der Christenheit in Frankreich und der Welt, verwüstet hat, mit Schock und Trauer aufgenommen", erklärte Papst-Sprecher Alessandro Gisotti.
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Schönborn spricht bereits von Wiederaufbau
Der Kardinal zeigt sich "tief erschüttert".
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Pariser Feuerwehr skeptisch
Man sei "nicht sicher", ob die weitere Ausbreitung des Feuers aufgehalten werden kann. Nachdem die Ankündigung, die nächsten 1,5 Stunden seien entscheidend, rund eine halbe Stunde zurückliegt, dürften noch rund 60 Minuten bleiben.
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Dramatische Analyse
"Die Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung sind für einen Laien kaum vorstellbar: Im Dachstuhl solcher Kirchen befinden sich Unmengen Holz", sagte der Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, Christian Feiler, in der ZiB2.
Die Hitze sammle sich unter dem Dach. Es werde eine riesige Dampfwolke entstehen, dann drohe eine sogenannte Durchzündung und "schlagartig der Vollbrand".
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12 bis 14 Millionen Besucher pro Jahr
habe Notre-Dame, sagt Kardinal Christoph Schönborn im ORF. Er selbst hat in der französischen Hauptstadt einst studiert. Das Feuer habe das "Herz von Paris" getroffen.
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"Schrecklicher Verlust"
Nicht nur Christen auf der ganzen Welt trauern um die Kathedrale in Paris. Der Brand von Notre-Dame bedeutet auch aus kunstgeschichtlicher Sicht einen "schrecklich großen Verlust", erklärte Sabine Haat, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums.
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Vielleicht das schockierendste Bild
Der einstürzende Spitzturm von Notre-Dame im Video.
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"Heute brennt ein Stück von uns allen"
Auch KURIER-Kolumnist Florian Aigner verleiht seiner Trauer Ausdruck.
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Feuerwehr-Sprecher Feiler, Teil 2
Das Löschen mit kaltem Wasser des sehr stark erhitzten Sand- oder Natursteins wäre fatal, erklärt Christian Feier, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, in der APA. Denn: Das Gemäuer könnte zum Springen kommen und das Auftragen kalten Wassers im Extremfall zum Kollaps des Gebäudes führen. "Das bedeutet, ich muss sehr treffsicher löschen", sagte Feiler. Allerdings wisse man oft nicht genau, wo zu löschen ist.
Ein Einsatz von Löschflugzeugen oder Hubschraubern wäre nicht sinnvoll: "Das Dach ist so konstruiert, dass Regenwasser abgehalten wird." Erst wenn das Dach geöffnet wäre, könnte man darüber überhaupt nachdenken. Damit widerspricht Feiler indirekt US-Präsident Trump, der den Einsatz von Löschflugzeugen angeregt hat.
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Stephansdom deutlich weniger gefährdet,
sagt Schönborn. Seit dem Brand von 1945, als der hölzerne Dachstuhl des Wiener Doms niedergebrannt war, habe man eine Stahlkonstruktion.
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Drohnen-Foto
auf Twitter geteilt von einem Journalisten von Radio France.
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Unklar, ob Brand am nördlichen Glockenturm gestoppt werden kann
Frankreichs Innenministerium meldet, die Behörden sind nicht sicher, ob Notre-Dame gerettet werden kann. Die Flammen sind nach drei Stunden noch immer nicht unter Kontrolle.
Sollte der nördliche Glockenturm einstürzen, hätte dies unabsehbare Folgen, sagte der Innenstaatssekretär Laurent Nunez.
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Die zwei Ecktürme
Was wir wissen: Im Laufe des Abends griff das Feuer auf einen der zwei großen Ecktürme über, und zwar auf den nördlichen Glockenturm.
Die Gefahr eines Einsturzes dieses nördlichen Glockenturms war nach Angaben des französischen Innenministeriums aber vorerst gebannt, hieß es kurz nach 23 Uhr. Somit dürften nach aktuellem Stand beide Türme gerettet sein.
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Die Titelseite der morgigen Ausgabe
der französischen Tageszeitung Libération.
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Macron: Kathedrale wird wieder aufgebaut
"Wir werden Notre Dame wieder aufbauen", sagte der französische Staatspräsident am Unglücksort. Das Schlimmste sei verhindert worden, denn die Fassade und die beiden Haupttürme seien nicht zusammengestürzt. Mit Blick auf das historische Bauwerk sagte Macron: "Es ist das Epizentrum unseres Lebens."
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Vor 74 Jahren brannte der Stephansdom
Der Stephansdom ist während des Zweiten Weltkriegs beinahe unbeschädigt geblieben. Erst am 6. April 1945 krachte eine Bombe in das Dach. Auch die Kämpfe im Stadtgebiet überstand der Steffl zunächst ohne größere Zerstörungen. Erst zivile Plünderer lösten in der Nacht auf den 12. April 1945 ein Feuer aus, dem auch der Dom zum Opfer fiel. -
Franzosen sangen in Paris "Ave Maria"
Einer der berührendsten Momente einer schrecklichen Nacht in Paris.
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Liebe Leserinnen und Leser
wir beenden unseren Live-Stream an dieser Stelle und halten Sie morgen bereits ab 5.30 Uhr wieder auf dem Laufenden über die neuesten Ereignisse rund um die Feuertragödie von Notre-Dame. Gute Nacht trotz allem.
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