Kriminelles Souvenir: Sand aus Sardinien bringt hohe Strafen

Kriminelles Souvenir: Sand aus Sardinien bringt hohe Strafen
Immer mehr Touristen reisen mit Sand aus Sardinien nach Hause. Polizei stellt immer größere Mengen sicher - und straft heftig.

Insgesamt fast 100 Kilo Sand, Steine und Muscheln, die von den beliebten Stränden im Norden Sardiniens verbotenerweise mitgenommen und in Plastikflaschen versteckt wurden, sind am Wochenende im Gepäck von Touristen auf dem Flughafen von Cagliari entdeckt und sichergestellt worden. Die Touristen müssen Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro zahlen, wie ein regionales Gesetz vorsieht. Der beschlagnahmte Sand soll der Natur zurückgeführt werden.

Sandsuche im Internet


Neben der ständigen Kontrolle auf dem weiteren Flughafen der Costa Smeralda und in den Häfen von Olbia und dem Golfo Aranci durchforstete die Polizei auch das Internet und fand zahlreiche Anzeigen für den Verkauf von Sand, Muscheln und anderen natürlichen Souvenirs, die von der sardischen Küste entnommen wurden.


Das Mitnehmen von Sand von den Stränden der italienischen Mittelmeerinsel schade der Umwelt sowie der Küstenpflege zur Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus auf Sardinien, hieß es in einer Erklärung. Urlaubern sei dies deshalb bereits seit mehreren Jahren verboten.
Zahlreiche Touristen füllen jedoch trotzdem jeden Sommer Sand in Flaschen und Plastiksäcke, um ihn als Souvenir nach Hause zu bringen. Die meisten sind erstaunt, wenn sie gestraft werden. „Das Entwenden von Strandsand scheint zwar harmlos, ist aber für das fragile Küstensystem der Insel tödlich“, betonten die Behörden der Insel, die im Sommer die Kontrollen auf den bekanntesten Stränden verschärfen.

In extremen Fällen können sogar Haftstrafen verhängt werden. Trotzdem handelt es sich um ein wiederkehrendes Problem: Im vergangenen Jahr zum Beispiel sollen zwei Franzosen 40 Kilo sardischen Sand in Gepäck gehabt haben. Touristen nehmen jedes Jahr tonnenweise Sand, Steine und Muscheln als Souvenir von der Insel mit." Dass das der Umwelt schadet und außerdem seit vielen Jahren verboten ist, kümmert viele nicht.

 

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