Im legendären Lido in Paris fällt bald der letzte Vorhang

40 professionelle Tänzerinen im Lido in Paris
Jahrzehntelang gehörte das Lido mit seiner Federn und Strass tragenden Tänzerinnen-Truppe zum Fixstern. Nun soll es in ein Musiktheater umgewandelt werden

Aus Paris von Simone Weiler

Die Avenue des Champs-Élysées Nummer 116 ist eine mythische Adresse, jene der „Bluebell Girls“. Hinter der Tür zu diesem Gebäude an der Pariser Pracht-Straße warfen seit Jahrzehnten 40 professionelle Tänzerinnen, bekleidet überwiegend mit Pailletten, Strass und Federn, ihre langen Beine in die Luft. Ein Dutzend „Lido Boys Dancers“ ergänzte die Truppe, um den Besuchern, darunter vielen Touristen, einen rauschenden Abend zu bereiten.

Das war das Versprechen des Lido, dem Pendant zum Moulin-Rouge mit einem ähnlichen Konzept, bestehend aus laut rasselnder Musik, frivolem Tanz und viel nackter Haut. Denn die „Girls“ tanzen jeweils oben ohne.

Doch das Cabaret an der Champs-Élysées, dieser feste Bestandteil des Pariser Nachtlebens, ist bald Geschichte.

Große Bestürzung hat die Ankündigung des neuen Besitzers, des Hotel-Konzerns Accor, hervorgerufen, dass von den bisherigen 184 Jobs 157 gestrichen werden. Davon betroffen ist in erster Linie das künstlerische Personal.

Stattdessen soll ein Musiktheater mit einer, wie es in einer öffentlichen Mitteilung hieß, „ehrgeizigen neuen künstlerischen Linie“ entstehen.

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