Boris Johnsons Charmeoffensive in Schottland

Boris Johnsons Charmeoffensive in Schottland
Boris Johnson wirbt für das Vereinigte Königreich. Der britische Premier hat seine jüngsten Affären gut überstanden. Jetzt aber steht er vor seiner größten Herausforderung – und versucht es mit Geld und Lob.

„Das vereinte Genie von England, Wales, Schottland und Nordirland“. „Die fünftgrößte Volkswirtschaft“. „Die erfolgreichste politische Wirtschafts- und Sozialunion, die die Welt je gesehen hat“. Premier Boris Johnson gehen die Superlative für das Vereinigte Königreich derzeit nicht aus – aus gutem Grund.

Der Konservative hat vom erfolgreichen Corona-Impfprogramm profitiert, und in letzter Zeit vorgebrachte Filz-Vorwürfe scheinen sein Image kaum angekratzt zu haben. Aber jetzt könnten sein politisches Erbe und die Zukunft des Landes auf dem Spiel stehen. Der Populist setzt deshalb auf eine Charmeoffensive, die den Wert der Union hervorheben und retten soll. „Projekt Liebe“, nennt das sein Minister für Schottland.

Von Gegenliebe kann Johnson außerhalb von England aber bisher meist nur träumen. So brodelt es wieder in Nordirland. Sein Brexit-Deal macht dort Warenkontrollen bei Einfuhren aus anderen Landesteilen notwendig. Protestantische Anhänger der Union fühlen sich vom Rest des Königreichs abgeschnitten; im April führte das zu Ausschreitungen.

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