Boeing wird zu Kriminalfall: Nun ermittelt auch das FBI
Für Boeing häufen sich nach der Absturzserie der Boeing 737-MAX8-Maschine die Hiobsbotschaften. Laut Seattle Times hat sich das FBI nun eingeschaltet und untersucht, ob es ein strafrechtlich relevantes Vergehen bei dem US-Hersteller gibt. Ein derartiges Vorgehen in so einem frühen Stadium ist bei einem Flugzeugunglück selten. Die Bundespolizei soll mit ihren beträchtlichen Ressourcen die bereits laufende Untersuchung des Verkehrsministeriums unterstützen.
Zusätzlich wird die Liste an Fluglinien, die mehr Schadensersatz fordern, immer länger. Auch die polnische LOT kündigt nun an, von Boeing Ersatz für die aktuell fünf Maschinen zu fordern. Nach den zwei Abstürzen binnen fünf Monaten in Indonesien und Äthiopien mit insgesamt 346 Todesopfern dürfen insgesamt 371 Maschinen des Typs Boeing 737 MAX nicht mehr fliegen.
Absturz verhindert
Inzwischen wurden auch neue Details zum Absturz der Lion Air bekannt. Bei einem Flug vor dem Absturz schaffte es offenbar ein außer Dienst befindlicher Pilot auf einem Zusatzsitz im Cockpit, die richtigen Anweisungen zu geben, um den Absturz zu verhindern. Er riet dazu, die automatischen Systeme zu deaktivieren.
Die beiden Piloten am nächsten Tag blätterten hingegen in ihren Handbüchern, fanden aber offenbar die Ursache nicht und dachten an Probleme mit der Geschwindigkeit. Neun Minuten berieten sie, bis der Jet ins Meer stürzte.
Boeing kündigte nun an, ein neues, zusätzliches Warnlicht für die Piloten einzubauen, wenn es zu Problemen in den MAX-Maschinen kommt. Am Donnerstag berichtete die New York Times auch darüber, dass viele Fluglinien zusätzlich Sicherheitsfeatures, die Probleme wie in Indonesien und Äthiopien möglicherweise verhindert hätten, nur gegen Aufpreis bekamen.
Der KURIER hatte bereits vergangene Woche ausführlch darüber berichtet. In der Luftfahrtbranche rechnen viele damit, dass dieses zusätzliche "Sicherheitsnetz" nun serienmäßig eingebaut werden. Die US-Airline "Southwest" etwa rüstete nach dem schweren Unglück in Indonesien auf.
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