Amazonas-Regenwald brennt: Hunderte neue Feuer ausgebrochen

Amazonas-Regenwald brennt: Hunderte neue Feuer ausgebrochen
Auch in den Nachbarländern sind nun Feuer ausgebrochen. Die Brände im Amazonas-Regenwald überschatteten den G7-Gipfel.

Im Amazonas-Regenwald in Nordbrasilien sind Hunderte neue Waldbrände ausgebrochen. Wie das staatliche brasilianische Weltraumforschungsinstitut INPE am Samstag mitteilte, entzündeten sich zwischen Donnerstag und Freitag 1663 neue Feuer.

Die neuen Daten wurden veröffentlicht, nachdem Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro den Einsatz der Armee gegen die Brände im Amazonasgebiet angeordnet hatte. Zuvor hatte es heftige internationale Kritik am Krisenmanagement der Regierung gegeben.

Mehr als 76.000 Waldbrände seit Jahresbeginn

INPE hatte Anfang der Woche alarmierende Zahlen und Satellitenbilder von den Waldbränden am Amazonas veröffentlicht. Demnach gab es in Brasilien seit Jahresbeginn bereits mehr als 76.000 Waldbrände - ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Amazonas-Regenwald brennt: Hunderte neue Feuer ausgebrochen

Waldbrände kommen in der Region während der Trockenzeit von Juli bis Oktober immer wieder vor. Meist werden sie laut einem Bericht des Instituts für Umweltstudien im Amazonasgebiet (IPAM) von Farmern gelegt, um neue Weideflächen zu schaffen. Demnach werden vor allem dort viele Brände gelegt, wo vorher die Bäume bereits abgeholzt wurden. Bolsonaro machte hingegen wiederholt Umweltschutzgruppen für die Waldbrände verantwortlich.

Auch in Nachbarländern sind Feuer ausgebrochen

Von den Waldbränden ist besonders Brasilien betroffen, vor allem die Bundesstaaten Roraima, Acre, Rondonia und Amazonas im Nordwesten des Landes. Aber auch in anderen Ländern der Region stehen Wälder in Flammen. Satellitenaufnahmen der US-Weltraumbehörde NASA zeigen, dass auch in den Nachbarländern Peru, Bolivien, Paraguay und Argentinien zahlreiche Feuer ausgebrochen sind.

 

Amazonas-Regenwald brennt: Hunderte neue Feuer ausgebrochen

Macron will G-7 wegen Amazonas-Bränden in die Pflicht nehmen

Die Feuer überschatteten auch den Beginn des G-7-Gipfels im südfranzösischen Biarritz. Angesichts des Flammeninfernos will Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron die Teilnehmer des G-7-Gipfels in Biarritz in die Pflicht nehmen. "Das Amazonasgebiet ist unser Allgemeingut", sagte Macron am Samstag in einer Ansprache im französischen Fernsehen.

Frankreich sei in der Gipfelrunde besonders betroffen, denn es habe das Überseegebiet Französisch-Guyana in Südamerika, sagte Macron. Das Gebiet hat eine Grenze zu Brasilien. Macron hatte das Thema Waldbrände kurzfristig auf die Tagesordnung des Treffens der großen Industrienationen (G-7) gesetzt.

Tusk macht EU-Mercosur-Deal von Brandbekämpfung abhängig

EU-Ratspräsident Donald Tusk machte am Samstag den Fortgang der Ratifizierung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten von einem glaubwürdigen Einsatz Brasiliens zur Bekämpfung der Brände abhängig.

Zwar stehe die EU weiter zu dem Abkommen, "doch ist es schwierig, sich einen harmonischen Ratifizierungsprozess vorzustellen, solange die brasilianische Regierung die Zerstörung der grünen Lunge des Planeten Erde zulässt", sagte Tusk vor Beginn des G-7-Gipfels in Biarritz.

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