Viele wollten ganz hinauf, auf den höchsten Berg der Welt. Viele scheiterten. Edmund Hillary und Tenzing Norgay stiegen als Erste auf den Gipfel des Mount Everest, des Sagarmatha, die „Stirn des Himmels“, wie der Berg auf Nepali heißt, des Qomolangma, die „Mutter des Universums“ (Tibetisch). Vor 70 Jahren, am 29. Mai 1953, machten die beiden das bis zu diesem Zeitpunkt Unmögliche möglich.
Und so lange dauerte der Aufstieg:
Seit ein paar Jahren wagt eine Reihe von Menschen den Aufstieg. Und das ist wortwörtlich gemeint. Das Bild der Bergsteiger beim Schlangestehen vor dem Gipfel im Jahr 2019 ging um die Welt.
Der Aufstieg auf den Mount Everest ist also touristisch geworden, wie auch Reinhold Messner im Interview erklärt. Das bringt Probleme mit sich. Müll, etwa. Und die Frage: Wie viele Menschen verträgt der Berg?
Der Klimawandel machte in den vergangenen Jahren das Desaster auf dem Mount Everest sichtbar. Die hohen Temperaturen brachten den Müll zutage, den die Hunderten Touristen auf dem Weg zum höchsten Berg der Erde hinterlassen hatten. Zu viel Müll. Von Sauerstoffflaschen über Dosen und alte Zelte bis zu Schlafsäcken.
Forscher haben übrigens auch Mikroplastik in der Todeszone gefunden. Initiativen, die Mount-Everest-Besteigung ökologischer zu gestalten, wurden gegründet. Bis 2021 brachte die sogenannte „Eco Everest Expedition“ 25 Tonnen Abfall und mehr als eine Tonne Fäkalien vom Berg herunter. Die Initiative des Dawa Steven Sherpa versucht aber auch Bewusstsein zu schaffen, wie problematisch der Mist für die Umwelt ist. Nepals Soldaten waren dazu abkommandiert, Müll ins Tal zu schaffen.
Heuer hat sich eine Rekordzahl an Menschen angemeldet. Jeder der Bergsteiger ist bereit, 11.000 Dollar zu zahlen – alleine für die Genehmigung. Dazu kommen Tausende Euro für Ausrüstung, Flüge, Sauerstoffflaschen und Helferteams. Das ist es den Menschen wert, um einmal auf dem höchsten Punkt der Erde zu stehen. Manche kommen nie wieder zurück.
Tote Bergsteiger
Viele Menschen sterben auf ihrem Weg zum Gipfel. Die Leichen liegen entlang des Weges. Manche von ihnen sind sichtbar. Laut Himalayan Database starben seit 1953 insgesamt 299 Bergsteiger, darunter 113 einheimische Bergführer und Gepäckträger. Das sind die offiziellen Zahlen. Aber bereits vor 1953 gab es Tote: So verschwand etwa der Brite George Mallory im Jahr 1924. Sein Körper wurde erst im Jahr 1999 gefunden.
Die wenigsten Leichen wurden bisher ins Tal gebracht. Die Bergung ist oft zu gefährlich – und zu teuer.
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