Wo sind die Wölfe hin?
Wenige Wölfe und viel Angst, WWF fordert Förderung für Hirten und Schutzhunde
Die Stimmung war bei den Wolfsschützern in Österreich schon euphorischer. Zwei von drei Rudeln können nach jahrelang wachsender Population gar nicht mehr nachgewiesen werden. Derzeit könne man laut Naturschutzorganisation WWF 40 Tiere im Land bestätigen, das sind um acht weniger als noch 2019. Schuld daran sei das lückenhafte Monitoring. Hier fordert der WWF eine Verbesserung sowie generell ein „Ende der Stimmungsmache“ gegen die Tiere.
Einzig das Rudel am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel werde vom Bundesheer genau überwacht. Dort sind Fotofallen aufgestellt, wodurch man auch wisse, dass dort im Jahr 2020 Jungtiere geboren wurden. Mitgrund für den Rückgang der Population ist laut WWF-Wolfsexperten Christian Pichler, dass es sonst nirgends Nachwuchs gegeben hat. Die beiden verschwundenen Rudel wurden ursprünglich in den Gemeinden Litschau und Karlstift, Bezirk Gmünd, nachgewiesen.
„Immer wieder verschwinden in Österreich Wölfe, die sich zuvor länger in einem Gebiet niedergelassen haben. Das kann verschiedene Ursachen haben. Ähnlich wie früher beim Braunbären oder Luchs sind aber auch beim Wolf Straftaten zu befürchten“, sagt Pichler. Dass die beiden vermissten Rudel etwa erlegt wurden, schließt man aber zumindest vom NÖ Jagdverband aus.
Abschuss
Das Thema Wölfe hat kürzlich auch den Petitionsausschuss des EU-Parlaments beschäftigt. In einer Petition wird gefordert, dass die Wolfpopulationen EU-weit und nicht nur national beurteilt werden. Johannes Schmuckenschlager, Präsident der NÖ Landwirtschaftskammer, forderte, dass Österreich so wie andere Mitgliedsstaaten behandelt wird.
Der Abschuss von Problemtieren ist hierzulande etwa nicht erlaubt. Den Abschussbescheid eines Wolfs in Salzburg hat erst das Landesverwaltungsgericht wieder aufgehoben.
Damit die Wolfs-Population wieder steigt, legte der WWF einen Forderungskatalog-Katalog vor. Neben verbessertem Herdenschutz sollten Nutztierhalter besser entschädigt und das Hirtenwesen wiederbelebt werden. Zusätzlich wünscht man sich mehr Mittel für das „Österreichzentrum Bär Wolf Luchs“. Gefordert wird auch, das Monitoring geschützter Arten zu verbessern.
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