Ausgehend von Tirol wurde damals zunächst ein Sicherheitskonzept entwickelt, mit dem die Durchführung der Weihnachtsmärkte in Österreich trotz Pandemie ermöglicht werden sollte. Das sah zunächst etwa 3-G-Nachweise vor. Beim Start in Innsbruck galt dann bereits verschärft 2-G. Nach einer Woche Betrieb kam der Lockdown.
Umso entspannter sind die Veranstalter heuer. Denn wenn sich nicht noch dramatisch etwas verändert, heißt es heuer tatsächlich: Alles wie immer. „Heuer, wo wir wieder ohne Masken sind, wird wieder viel gesungen“, kündigt Neuner etwa an.
Kinderkarussell und Kasperltheater: „Wieder da.“ Auch den Christkindleinzug vor Weihnachten wird es „wieder im vollen Umfang geben“. 2021 fand das bei Kindern beliebte Spektakel ohne Zuschauer statt. Zumindest vor Ort. Als Notlösung gab es eine Videoübertragung.
Corona hat Spuren hinterlassen
In der Innsbrucker Altstadt steht bereits seit vergangenem Freitag der Christbaum. Die Markthütten sind ebenfalls schon aufgebaut. Bei den Ständen hat Corona Spuren hinterlassen.
„Die letzten zwei Jahre waren für die Aussteller sehr intensiv. Nicht alle haben diese Zeit überlebt“, sagt Neuner. So hätten etwa Neueinsteiger aufgrund der wirtschaftlichen Probleme aufgegeben oder steigen ältere Standbetreiber teils nun nicht mehr ein.
„Advent in Tirol“, unter dessen an Qualitätsstandards gebundenen Marketingdach sich auch die Märkte in Kufstein, St. Johann, Seefeld, Rattenberg, Seefeld und am Achensee versammeln, ist im Tourismusland auch ein enormer Wirtschaftsfaktor.
Die Adventmärkte seien „ein wesentlicher Beitrag zur Belebung der Zwischensaison. Das ist wie eine Auftaktveranstaltung für den Winter“, erklärte Christian Wührer von der Tirol Werbung.
Jeder der Adventmärkte hat sein eigenes Profil. Die Innsbrucker „Bergweihnacht“ ist der Riese in der Runde. Sie teilt sich auf sieben Standorte auf, die alle ihr eigenes Gesicht haben. Am Achensee bilden Berge und Tirols größter See eine einzigartige Kulisse. Rattenberg, die kleinste Stadt Österreichs, setzt seit jeher auf Beschaulichkeit im Fackel- und Kerzenschein.
Apropos Licht: Da ist dann doch nicht alles wie immer. In Zeiten der Energiekrise will etwa Kufstein den Stromverbrauch durch weniger Weihnachtsbeleuchtung um 50 Prozent reduzieren. Trotzdem werde man von weit sichtbar sein, so eine Tourismusverantwortliche. Dafür sorgt die beleuchtete Festung der Stadt.
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