Demnach habe Zuwanderung aus EU- und Drittstaaten eine positive Auswirkung auf den Staatshaushalt, bei Asyl ergibt sich jedoch ein negativer Saldo mit einem Minus von 0,28 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt.
Köppl-Turyna sieht jedoch "Licht am Ende des Tunnels, denn bis zum Jahr 2024 könnte sich die Zahl mit gelungener Integration auf Null drehen."
Kaum Auswirkungen auf Lohnniveau
Auf die Lohnentwicklung habe die Einwanderung in den Arbeitsmarkt kaum negative Auswirkungen, hielt Köppl-Turyna fest, wenngleich Löhne und Erträge für Menschen mit Migrationshintergrund um zehn bis 20 Prozent niedriger seien als für einheimische Arbeitnehmer.
Diskriminierung sehe sie hier jedoch keine, die Diskrepanz sei auf die Sprachkenntnisse zurückzuführen. Wichtig ist aus ihrer Sicht, "möglichst früh mit der Sprachförderung zu beginnen und nicht erst im Volksschulalter".
Menschen mit Migrationshintergrund müsse man noch besser für den Arbeitsmarkt qualifizieren, betonte auch Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Vor allem bei Syrern, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit hierbleiben werden, da die Anerkennungsquote bei 69 Prozent liege, sei dies wichtig.
Trennung von Asyl und Arbeitsmigration
Hattmannsdorfer (ÖVP) forderte in diesem Zusammenhang zudem einmal mehr, Asyl als Schutz auf Zeit und Arbeitsmigration strikt zu trennen.
Außerdem hob der Landesrat hervor, dass die Hälfte der Sozialhilfe-Bezieher Nicht-Österreicher sind und verteidigte Maßnahmen wie die Deutschkurs-Besuchs-Pflicht für den Erwerb der Sozialhilfe von Asylberechtigten. Denn das Erlernen der Sprache sei entscheidend für die gelungene Integration in den Arbeitsmarkt.
Unternehmen unterstützt bei Integration
Dass Österreich jedoch Einwanderung in den Arbeitsmarkt brauche, betonte Anna Strutzenberger, Personalchefin der Großbäckerei "Resch und Frisch". Denn der Bedarf an Arbeitskräften sei durch Mitarbeiter aus dem Inland nicht zu decken.
Dies erfordere jedoch konkrete Maßnahmen zur Integration im Betrieb. So werden Mitarbeiter mit einer Lern-App des Unternehmens beim Lernen von Fachbegriffen unterstützt.
Um sprachliche Hürden zu bewältigen, setze man andernfalls auf sprachlose Kommunikation mittels Bildsprache. Bei kulturellen Unterschieden seien die Führungskräfte gefordert, diese auszuräumen, sagte Strutzenberger.
OÖ mit höchster Arbeitsquote bei Ukrainern
Hattmannsdorfer hob abschließend die Vorreiterrolle von Oberösterreich bei der Integration in den Arbeitsmarkt von ukrainischen Vertriebenen hervor.
Denn: Oberösterreich weist im Vergleich zu anderen Bundesländern die höchste Beschäftigungsquote auf. Durch die eingeführte Bemühungspflicht müssen sich Ukrainer beim AMS melden, da ihnen sonst die Grundversorgung gekürzt wird. Darüber hinaus habe man mit niederschwelligen Jobbörsen viele Menschen erreicht.
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