Wetterwarnung, Lawinengefahr: Zwei Meter Neuschnee erwartet

Wetterwarnung, Lawinengefahr: Zwei Meter Neuschnee erwartet
Zwei Meter Neuschnee und Sturm mit über 100km/h: Der Winter erreicht heute Teile Österreichs mit voller Wucht. Auch Massentests betroffen.

Der Winter erreicht Teile Österreichs mit voller Wucht: Bis zu zwei Meter Neuschnee, vereinzelt sogar mehr, werden erwartet. Dazu kommt Föhnsturm mit Spitzen von über 100 km/h.

Ein Italien-Tief führt vom Mittelmeer feuchte und milde Luft an die Südseite der Alpen, "hier schneit und regnet es von Freitag bis Montag ohne größere Pausen", so ZAMG-Meteorologen. Am meisten schneit es in den Tälern in Osttirol und in Oberkärnten.

In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa der sechsfachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlagsmenge entspricht.

Das Land Kärnten hat für das Lesachtal und das obere Mölltal bereits eine Wetterwarnung ausgerufen. Straßen wurden mussten gesperrt werden.

Hohe Lawinengefahr droht in Osttirol.

Aber auch in Vorarlberg und in Nordtirol sowie im Pinzgau, Pongau und Lungau kann es am Wochenende zeitweise stark schneien, mit Neuschneemengen zwischen 20 und 60 Zentimeter.

Die ÖBB haben ihren Zugbetrieb streckenweise vorübergehend eingestellt.

Auch die Corona-Massentests können betroffen sein. In Kärnten starten die Tests für den Bildungsbereich. Landeshauptmann Peter Kaiser hat die zum Test aufgerufenen Menschen in den betroffenen Gebieten aufgefordert, vorsichtig zu sein und im Zweifelsfall zu Hause zu bleiben und den Test zu verschieben.

Wintereinbruch in Österreich

Wetterwarnung für Lesachtal und oberes Mölltal

Das Land Kärnten hat für das Lesachtal (Bezirk Hermagor) und das obere Mölltal (Bezirk Spittal/Drau) eine Wetterwarnung gegeben. Die Behörden stehen in erhöhter Bereitschaft, erklärte Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner. "Der massive Niederschlag wird besonders Oberkärnten betreffen, der starke Wind ist für Unterkärnten prognostiziert", sagte Fellner. Das Bundesheer stellte 100 Soldaten und mehrere Hubschrauber für Unwettereinsätze ab.

Die starken Schneefälle sorgen für zahlreiche Verkehrsbehinderungen. Auf fast allen höhergelegenen Verbindungen vor allem in Westkärnten galt Schneekettenpflicht, so zum Beispiel auf der Drautalstraße (B100) für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Einige Straßen wie etwa über den Plöckenpass waren gesperrt. Im Klagenfurter Becken und im Lavanttal herrschte teils Fahrbahnglätte, hier regnete es stellenweise.

Massentests

Da aktuell auch die Massentests für den Bildungsbereich in Kärnten starten, bittet Landeshauptmann Peter Kaiser nach Absprache mit den zuständigen Behörden die zum Test aufgerufenen Menschen in den betroffenen Gebieten, vorsichtig zu sein: "Wenn die Wetterlage zu gefährlich ist, bleiben Sie bitte zuhause und machen einen neuen Termin für nächste Woche aus, denn Sicherheit geht vor."

Wetterwarnung, Lawinengefahr: Zwei Meter Neuschnee erwartet

In Kärnten trotzt man dem Wetter und die Teststationen in der Windisch Kaserne oder in der Lendorf Kaserne (siehe Bild oben) werden gut besucht.

Wie eine Lehrerin, die in der Lendorf Kaserne getestet wurde, berichtet dem KURIER: "Es gibt keinen großen Stau, es ist alles gut organisiert. Und auch die Mitarbeiter vor Ort sind sehr freundlich und man ist vor allem schnell fertig."

Hohe Lawinengefahr in Osttirol

In Tirol wird am Samstag auf den Bergen teils große Lawinengefahr, als Stufe "4" der fünfteiligen Skala, herrschen. Betroffen ist in erster Linie Osttirol. Exponierte Teile von Verkehrswegen könnten gefährdet sein, hieß es seitens des Tiroler Lawinenwarndienstes.

An steilen Grashängen unterhalb von rund 2.600 Metern seien vermehrt mittlere und mehrfach große Gleitschneelawinen zu erwarten, hieß es. Zu einem weiteren Anstieg der Gefahr von Gleitschneelawinen komme es mit dem Anstieg der Schneefallgrenze.

Vor allem an steilen Schattenhängen wurden oberhalb von rund 1.800 Metern vermehrt mittlere und mehrfach große Schneebrettlawinen prognostiziert. Am Abend und in der Nacht könnten Lawinen im schwachen Altschnee anreißen und vereinzelt sehr groß werden. Wintersportler könnten sehr leicht Schneebretter auslösen, wurde gewarnt. Verbreitet fallen 60 bis 110 Zentimeter Schnee, lokal auch mehr.

Wetterwarnung, Lawinengefahr: Zwei Meter Neuschnee erwartet

ÖBB stellen Verkehr streckenweise ein

Vor dem Hintergrund der aktuellen Wetterwarnungen haben die ÖBB den Zugbetrieb auf der Tauernstrecke zwischen Schwarzach-St. Veit und Spittal-Millstättersee bereits am Freitag eingestellt. Die Witterungsverhältnisse würden "keinen planmäßigen Bahnbetrieb erwarten" lassen. Die Sperre gilt bis einschließlich Montag, 7.12., Betriebsschluss.

Betroffen sind alle Nah- und Fernverkehrsverbindungen sowie der Güterzugverkehr.

Sperre auch in Osttirol

Ebenfalls gesperrt wird die Strecke von Lienz über Sillian nach San Candido-Innichen. Auch hier wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. 

Die Bahnstrecke über den Brenner bleibt vorerst geöffnet. Man sei "so gut wie möglich" auf den Wintereinbruch vorbereitet und das ganze Wochenende mit tausenden Mitarbeitern im Einsatz, versichern die ÖBB. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt unter oebb.at, mittels Scotty mobil App oder telefonisch beim ÖBB-Kundenservice unter 05-1717 über ihre gewünschte Verbindung zu informieren.

 

Auch in der Steiermark kommt es zu Zugausfällen, wie die ÖBB berichten: "Wegen Unwetterschäden sind zwischen Haus im Ennstal und Schladming derzeit keine Fahrten möglich. Wir haben für Sie einen Schienenersatzverkehr zwischen Haus im Ennstal und Schladming eingerichtet.

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