ORF-Meteorologe: Wetterlage nicht unterschätzen

ORF-Meteorologe: Wetterlage nicht unterschätzen
ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber erklärt die Ursachen der starken Regenfälle und gibt eine Prognose für das Wochenende.

Ein großes Niederschlagsmaximum zeichnet sich nach den aktuellen Wettermodellen derzeit entlang der Alpennordseite ab, das Maximum wird vom Mostviertel bis zum Wienerwald erwartet.

Vor einer Woche zeigte das Thermometer in Österreich noch 30 Grad - vor wenigen Tagen dann der plötzliche Wetterumschwung mit Starkregen und heftigen Stürmen.

Die Ursache für die angespannte Wetterlage sieht Oberhuber in der Kaltluft, die derzeit aus dem hohen Norden nach Österreich kommt. Dort hat sich ein starkes Tiefdruckgebiet gebildet, das nun langsam um Österreich herumzieht. "Das ist eine Wetterlage, die in dieser Dimension ungewöhnlich ist", so der Meteorologe in der ZiB2. Die Kombination aus kalter Luft, die zum Teil für tiefe Schneefallgrenzen sorgt, und warmer Luft aus dem Mittelmeerraum, die für die Jahreszeit sehr warm ist, führt zu den tagelangen Regen- und Schneefällen.

Vom Mostviertel in den Wienerwald 

Laut Oberhuber gibt es ein großes Niederschlagsmaximum an der Alpennordseite, das Regenmaximum ist laut aktuellen Prognosen vom Mostviertel bis zum Wienerwald zu erwarten. Dort gebe es einen Spitzenwert von bis zu 250 Liter Regen pro Quadratmeter, erst am Montagmorgen soll sich die Lage entspannen. Auch Richtung Salzkammergut, Wald- und Weinviertel gibt es sehr hohe Niederschlagsmengen, während im Süden und Westen des Landes deutlich weniger Regen fällt.   

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Lage nicht unterschätzen

Das Wetter soll sich am heutigen Samstag deutlich verschlechtern und dann bis in die Nacht zum Sonntag intensiv anhalten. Dann, so Oberhuber, sei mit Hochwasser zu rechnen, es gelte zu beobachten, vorsichtig zu sein und die Situation nicht zu unterschätzen. "Es kann zu recht drastischen und plötzlichen Überschwemmungen kommen", so der Meteorologe. 

Derzeit könnten die Böden viel Wasser aufnehmen, das werde sich aber spätestens heute oder am Sonntag ändern. "Am besten sollte man nicht versuchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sondern die Einsatzkräfte verständigen", sagt Manuel Oberhuber. Bei Hochwasser sollte man sich nach Möglichkeit in höhere Stockwerke zurückziehen.

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