Wetter-Bilanz: Trübster April seit mehr als 50 Jahren

Wetter-Bilanz: Trübster April seit mehr als 50 Jahren
Der Monat fiel um 2,2 Grad zu kalt aus. Die Sonne zeigte sich kaum, dafür gab es doppelt so viel Regen und Schnee wie normalerweise.

Was man gefühlt längst weiß, wird nun durch Messdaten belegt: Dieser April war deutlich zu kalt und zu nass. Der Wetterdienst Ubimet präsentierte am Samstag eine April-Bilanz, die zeigt: Erstmals seit 15 Jahren gab es keinen Sommertag mit 25 Grad oder mehr. Außerdem gab es doppelt so viel Schnee und Regen wie gewöhnlich.

Die Ergebnisse der Ubimet-Bilanz im Detail: Betrachtet man das langjährige Mittel von 1991 bis 2020, dann fiel der heurige April um 2,2 Grad zu kühl aus. Und das in ganz Österreich: Am mildesten war es vergleichsweise noch in Vorarlberg und Oberkärnten, wo die Temperaturen nur ein Grad unter dem langjährigen Mittel lagen.

Kältester April seit 25 Jahren

Ausreißer nach unten gab es in Bernstein, Bad Aussee und in der Wiener City: Hier war es um 2,6 bis 2,8 Grad kühler als gewöhnlich. Auf dem Feuerkogel schließt der April sogar um drei Grad zu kalt ab. Und am Traunsee war es überhaupt der kälteste April seit 25 Jahren.

Der April 2023 war kühl und brachte viel Niederschlag, aber um 35 Prozent weniger Sonnenstunden.

2,2 Grad lagen die Temperaturen unter dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020.

24,6 Grad war der Höchstwert, gemessen am 22. April in Innsbruck. Zum Vergleich: Der April-Rekord wurde mit 32 Grad im Jahr 2012 in Waidhofen/Ybbs erreicht.

221 Liter pro Quadratmeter regnete es im April in Waidhofen/Ybbs, in Amstetten waren es 170 Liter, in Wien 107 Liter.

Auf einen Sommertag, also einen Tag mit Höchstwerten von 25 Grad oder mehr, hoffte man in diesem April vergeblich. Wobei Sommertage im Frühling bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts noch eine Rarität waren. Erst im Zuge der Klimaerwärmung wurde sie für uns zur „Normalität“.

Keine Sommertage

Seit der Jahrtausendwende kam es in Österreich nur zwei Mal vor, dass der April keinen Sommertag brachte: Das war 2002 und 2008 der Fall. Somit ist der letzte April ohne einen Sommertag bereits 15 Jahre her.

Der heurige Höchstwert lag übrigens bei 24,6 Grad – der wurde am 22. April in Innsbruck gemessen.

Rekordmengen an Regen

Dafür ist der heurige April doppelt so nass ausgefallen wie gewöhnlich, vor allem im Norden und Osten. In Waidhofen/Ybbs, Amstetten und in der Wiener Innenstadt gab es neue Monatsrekorde bei der Regenmenge. In Laa/Thaya und St. Pölten war es gar der zweitnasseste April seit Messbeginn.

Die Sonne hingegen zeigte sich nur zurückhaltend: Es gab rund 35 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich. Der April 2023 geht daher als trübster April seit mehr als 50 Jahren in die Geschichte ein. Und weiter ist Geduld gefragt: Auch im Mai ist vorerst kein stabiles Schönwetter in Sicht.

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