Während man in Österreich in den vergangenen Wochen nach Sonnenfenstern Ausschau hielt, ist man in Spanien schon länger auf der Suche nach dem Gegenteil. Das Land erlebt seit Jahren zunehmend schlimmere Dürreperioden und Hitzewellen, die aktuelle Dürre dauert seit drei Jahren an. In manchen Gegenden ist seit mehr als 100 Tagen kein Regen mehr gefallen – und das im Winter.
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Und das heurige Jahr droht sämtliche Negativrekorde noch zu überbieten. Seit 70 Jahren sei im April nicht so wenig Regen gefallen wie in diesem. Die Landwirtschaft, vor allem im Zentralraum der Insel, gibt schon jetzt große Teile der Ernte verloren. Die Madrider Regierung hat sich schon an die EU gewandt, mit der Bitte, die Agrarförderung an die sich anbahnende Katastrophe anzupassen.
"Iberischer Backofen"
Die Bilder von weitgehend leeren Stauseen, auch in Regionen wie Katalonien beherrschen die Medien. Jetzt aber droht die kommende Hitzewelle die Situation noch einmal zu verschärfen. Am Wochenende, so die aktuellen Prognosen, wird es noch einmal kalt. Dann aber springt das an, was man in Spanien üblicherweise den „Iberischen Backofen“ nennt. Flächendeckende Hitze von Katalonien bis Andalusien. Bis zu 35 Grad werden für kommende Woche in Sevilla erwartet, die Hauptstadt Madrid liegt dann ebenfalls schon bei über 30 Grad. Temperaturen also, wie sie eigentlich erst für den Juni erwartet werden. Rund zehn Grad liegt man also über den Durchschnittstemperaturen für diese Jahreszeit. Das ist allerdings nicht die erste Hitzewelle für heute. Schon im März lagen die Temperaturen in weiten Teilen des Landes über 30 Grad.
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Gefahr von Waldbränden
Zu Hitze und Trockenheit kommt auch noch Wind dazu, wie die Meteorologen warnen. Dadurch steige die Gefahr von Waldbränden. Schon im März hat es den ersten großflächigen Waldbrand in der Region von Valencia gegeben. Ein Experte der Wetterplattform Eltiempo spricht von einer „perfekten Mischung, um die Gefahr von Waldbränden zu erhöhen.“
Der Sommer, so die Analyse des Experten, breche einfach viel früher an, eine Folge des Klimawandels. Ob dieser Sommer dann auch entsprechende Rekordtemperaturen im Juli und August bringt, darauf will man sich noch nicht festlegen. Die Chance dafür aber sei jedenfalls „außergewöhnlich hoch“.
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