Wer wird Champion? Kleiner Kreis kürt Kernöl
Die Corona-Krise ändert auch die Kür des Kürbiskernöl-Champions: Statt 70 bis 80 Juroren aus verschiedenen Fachbereichen setzt sich nur ein kleiner Kreis von Spitzenköchen an die Tische, um das tiefgrüne Produkt zu bewerten.
„Aber die gute Nachricht ist, dass das Championat stattfindet“, betont Reinhold Zötsch, Geschäftsführer der Gemeinschaft der Kernölproduzenten. „Wir haben alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um diesen Qualitätswettbewerb erfolgreich durchführen zu können.“
Auch TV-Koch kostet
Am Montag werden die Öle verkostet, als Juroren sind heuer Profis eingesetzt, die berufsmäßig mit dem Produkt zu tun haben: Köche. Unter ihnen Martin Baudrexel aus München, auch bekannt als TV-Koch, weiters Martin Sieberer, Erich Pucher und Christian Übeleis, alle drei Haubenköche. Ebenfalls mitschnuppern und kosten werden Patrik Spenger, Lorenz Kumpusch und Christof Widakovich. Die Sieger werden am Dienstag bekannt gegeben. Bei dem Bewerb werden aus den im Frühjahr bestimmten 20 besten Ölen der Champion sowie zwei Vize-Champions gewählt.
Gute Kerne
Wenn auch die Rahmenbedingungen anders sind, das Öl aus der diesjährigen Kürbisernte dürfte ebenfalls besonders gut werden, verspricht Franz Labugger, Obmann der Kernölproduzenten. „Die Kernqualität war hervorragend.“ Das könnte so manchen Landwirt auch über die nicht herausragende Erntemenge hinweg trösten: Obwohl die Anbaufläche heuer um fast ein Drittel erweitert wurde, fiel der Ertrag nur durchschnittlich aus. Das lag laut Labugger an der schlechten Witterung.
Durchschnittlicher Ertrag
Die exakten Erntemengen für 2020 liegen noch nicht vor, im Vorjahr gab es jedoch einen durchschnittlichen Ertrag von 624 Kilogramm pro Hektar, 2018 waren es 780 Kilogramm. Um einen Liter Kernöl zu pressen, sind zwischen 2,5 und 3 Kilogramm Kerne nötig.
40 Prozent im Export
40 Prozent der steirischen Gesamtproduktion werden mittlerweile bereits exportiert. Die größten Märkte für Kernöl sind Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Steirische Kürbiskernöl g.g.A. (geschützte geografische Angabe) ist seit 1996 auch EU-geschützt.
Insgesamt 3.400 Produzenten und 30 Mühlen sind in der Gemeinschaft vertreten: Die Kerne dürfen nur aus einem definierten Anbaugebiet stammen (15 Bezirke in der Steiermark, dem Burgenland und Niederösterreich), erkennbar ist das an weiß-grünen Banderolen auf den Flaschen. Im Vorjahr wurden 6,2 Millionen Stück davon ausgegeben.
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