Warum man das E-Bike besser nicht frisiert

Warum man das E-Bike besser nicht frisiert
Die Geschwindigkeit der Gefährte wird oft unterschätzt. Juristisch gesehen spielt die Leistung auch immer öfter eine Rolle.

Der Weg zum Fahrradgeschäft als einzige Möglichkeit ein Fahrrad zu bekommen, das war einmal. Heutzutage kommen die Zweiräder immer öfter per Post oder Lieferservice. Wie etwa bei Gottfried Gaube in Klagenfurt. Die Vorteile der Freihauslieferung sind selbsterklärend.

Jedoch fällt auch ein Nachteil auf: Kein Fachpersonal, welches einem erklärt, wie genau das Rad mit Elektroantrieb funktioniert. Somit wurde am Nachmittag in der Schönhofsiedlung in Klagenfurt, diametral zur anfänglichen Einschätzung, nicht Fahrrad gefahren, sondern die Funktionsweise des E-Bikes erkundet. Das gute alte Zweirad scheint zwar nicht ausgedient zu haben, hat aber Konkurrenz bekommen.

Verkauf steigt

170.942 Elektro-Fahrräder wurden im Jahr 2019 österreichweit verkauft. Das sind etwa 21.000 mehr als im Jahr davor. Auch wenn die Freude beim Kauf groß ist, ist beim anschließenden Gebrauch erhöhte Vorsicht geboten. Vor allem ältere Menschen scheinen mit dem motorisierten Rad oft überfordert zu sein.

Laut der Organisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft habe die Anzahl der tödlichen Unfälle mit E-Bikes zwar deutlich abgenommen, dennoch starben im Jahr 2019 acht Lenker in Folge eines Unfalls mit einem E-Bike – alle Opfer waren älter als 60 Jahre. 1.555 Elektrofahrräder und Elektroscooter waren im vergangenen Jahr in Österreich in Verkehrsunfälle verwickelt.

Schneller und schwerfälliger

Erst kürzlich zog sich ein Tiroler Ehepaar schwere Verletzungen zu. In Oberösterreich stieß etwa eine 84-jährige E-Bike-Lenkerin mit einem Rettungsauto zusammen und verstarb. Auch der ÖAMTC kennt die Gefahren gut: Elektro-Fahrräder sehen zwar mittlerweile fast wie normale Fahrräder aus, sie seien jedoch schneller, schwerer und schwerfälliger im Handling. Besonders Anfänger und Wiedereinsteiger ruft der Autofahrerclub deshalb zur besonderen Vorsicht auf. „Es ist wichtig, sich an das Rad, die Beschleunigung und den längeren Bremsweg zu gewöhnen“, sagt Petra Riener vom ÖAMTC Oberösterreich.

Höchstens 25 km/h

Dem Gesetz nach dürfen E-Bikes höchstens 600 Watt Leistung und eine Motorunterstützung bis maximal 25 km/h aufweisen. Wer mit einem frisierten Rad erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Bei Überschreitung der zuvor beschriebenen Werte ist das E-Bike nämlich als Moped anzusehen. Sprich bei einer Polizeikontrolle müsste man eigentlich einen Helm tragen, eine Zulassung und ein Kennzeichen haben.

Aufpassen

Richtig brenzlig wird es laut Armin Kaltenegger, dem Chefjuristen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, wenn man nicht im Besitz eines Führerscheines ist. „Dann ist das Fahren ohne Lenkberechtigung.“ Das gilt zum Beispiel auch für Forststraßen. Der Akt des Tunens an sich ist allerdings nicht strafbar. „Solange man die Grenzwerte nicht überschreitet,“ betont der Jurist.

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