Warum die Dokumentationsstelle "Politischer Islam" so stark polarisiert

Warum die Dokumentationsstelle "Politischer Islam" so stark polarisiert
Muslime und Grüne fürchten, dass das ÖVP-Projekt den antimuslimischen Rassismus verstärken könnte. Sie fordern einen Dialog auf Augenhöhe.

Die Debatte rund um die geplante Dokumentationsstelle „Politischer Islam“ ist eine Debatte voller Abers, voller Emotionen, Ängste und Enttäuschungen.

„An sich hat die Dokumentationsstelle das Potenzial, etwas Vernünftiges zu sein und wirklich eine Lücke zu schließen“, sagt Faika El-Nagashi, Integrationssprecherin der Grünen. Das klingt nach einem Aber.

„Für mich steht außer Zweifel, dass wir ein gutes Gespräch und ein gutes Reflektieren zum Thema Islam in Österreich brauchen“, sagt Carla Amina Baghajati von der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“. Auch hier folgt ein Aber – und die Absage zur Zusammenarbeit.

Beschränkung auf Islam

Das alles kam so: Im türkis-grünen Regierungsprogramm ursprünglich vorgesehen war eine „Forschungs- und Dokumentationsstelle für Antisemitismus, für den religiös motivierten politischen Extremismus (politischer Islam) und für den Rassismus im 21. Jahrhundert“. Nun soll sich die Dokumentationsstelle aber ausschließlich dem „politischen Islam“ widmen, was auf vielen Ebenen für Debatten sorgt.

So ließen etwa die Wiener Grünen ihre Parteikollegen in der Bundesregierung wissen, dass die Beschränkung auf den „politischen Islam“ weder vorgesehen noch zielführend sei und Religionsdiskriminierung nicht das Ziel einer Doku-Stelle sein dürfe.

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