Walking Football: KURIER-Leser trainieren für erste internationale Auftritte

Walking Football: KURIER-Leser trainieren für erste internationale Auftritte
Wiener Modell: Der Sommerkurs ist voll im Gang und gut besucht. Eine Begleitstudie beschreibt etliche gesundheitliche Benefits.
Von Uwe Mauch

In Österreich hat man die Entwicklung von Walking Football verschlafen. Während in halb Europa die Generation der Babyboomer zurück zum Fußball findet und internationale Turniere bestreitet, konnte hierzulande der KURIER und der Sportdachverband ASKÖ im Frühjahr ein Vakuum füllen.

Die Kurse waren vom Start weg ausgebucht. Und das Feedback der Teilnehmer (Frauen wären herzlich willkommen!) ist erfreulich: Es gibt laut einer ersten Begleitstudie 100 Prozent Daumenhoch für das in Österreich neue Angebot.

Zufrieden zeigt sich auch Sportwissenschafter Günter Schagerl. Er spricht sogar vom „Wiener Modell“. Anders als etwa bei den Profifußballvereinen in England oder Deutschland werde in Wien mehr Wert auf Gesundheit fördernde Aspekte sowie eine inklusive Spielkultur gelegt.

Aus der Befragung geht unter anderem hervor, dass die Mehrheit der Teilnehmer (Altersschnitt: 65) deutlich an Fitness gewonnen hat.

➤ Mehr dazu: Walking Football: Ich geh’ jetzt wieder zum Fußball

Diese Akzentuierung hat zuletzt auch Stefan Kraft vom Fußballmagazin ballesterer live miterlebt und als positiv vermerkt. Auch Kraft hat es erkannt: Die größere Zahl an Kniestrümpfen und die etwas ungelenke deutsche Übersetzung (in Gehfußball) mögen Außenstehende schnell zum Nasenrümpfen animieren. Jedoch: Wer nach längerer Sportabstinenz 4 x 15 Minuten Walking Football spielt, darf mit einem Muskelkater am nächsten Tag fix rechnen.

Was sich bei den KURIER-Lesern deutlich zeigt, das sind auch die Unterschiede sowohl in den körperlichen als auch in den technisch-taktischen Ausgangsniveaus. Daher wird in der Gruppe gemeinsam aufgewärmt, aber in zwei Gruppen gespielt.

Gegen Bayer Leverkusen

Die Ehrgeizigeren bereiten sich nebenbei als Först Vienna Walking Dads für ihre ersten internationalen Auftritte in Rüsselsheim, Leverkusen und Zagreb vor. Gemeinsam mit den Gehfußballern von Bayer Leverkusen will man Ende Oktober auch die viel zitierte Fankultur hochleben lassen: Nach der Begegnung auf einem Spielfeld neben der BayArena geht es gemeinsam ins Stadion, um dort dem Bundesligaspiel Bayer gegen SC Freiburg beizuwohnen.

Spannend findet diese Idee auch Vienna-Historiker Alexander Juraske, der aktiv am Kurs teilnimmt und neben einem Derby of Love von einem Derby of Hatsch gegen den Wiener Sportclub träumt.

Davon abgesehen ist die Stimmung der KURIER-Leser seit dem ersten Kurstag erfreulich gut. Seit Anfang April sind speziell in der „dritten Halbzeit“ bei der obligatorischen Nachbesprechung etliche Freundschaften entstanden. Neben all den positiven Gesundheitsaspekten nicht ganz unwesentlich, wie ein Teilnehmer betont: „In meinem Alter findest du nicht mehr so leicht neue Freunde.“

Wer Lust hat, kann am Freitag ab 9 Uhr kostenlos an einem Schnuppertraining auf dem Sportplatz in 1200 Wien, Hopsagasse 5 teilnehmen. Am Freitagnachmittag (im Magazin ab 17.04 Uhr) wird auf kurier.tv der Beitrag über Walking Football von Alexander Moser gezeigt.

Ab Freitag, 13. Oktober, jeweils von 10 bis 11.30 Uhr, wird wieder in der Ballsporthalle in 1220 Wien geübt. Anmeldung hier.

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