Wald als Arbeitgeber der Zukunft
In den letzten zwölf Monaten haben wohl so viele Menschen wie noch nie das Spazierengehen für sich entdeckt. Ob aus Mangel an Alternativen oder wahrer Leidenschaft sei dahingestellt. Neben Parks und Grünflächen werden auch der Wald und Forstwege als Naherholungsgebiet genutzt. Diese sind aber nicht nur für die Gesundheit der Menschen wichtig, sondern auch für die der Wirtschaft.
Wie sehr, verdeutlichen nun Studien des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts Economica. Die Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaften eine direkte Bruttowertschöpfung von 11,3 Milliarden Euro und stehen damit für einen Anteil von 3,2 Prozent der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung. Die Holz und -Forstwirtschaft erwirtschaftet jeden 17. Euro der österreichischen Bruttowertschöpfung.
In den Studien wird außerdem deutlich, dass eine vermehrte Nutzung von Holz in der Bauwirtschaft viele positive Effekte mit sich bringen würde. „Der zusätzliche Einsatz von jeweils einer Million Festmeter Holz in der österreichischen Bauwirtschaft sowie als Biotreibstoff würde zu einer um 100 Millionen Euro höheren Wertschöpfung führen“, heißt es in den Studienerkenntnissen der WIFO. So könnten zudem laut Studienautor Franz Sinabell rund 2.800 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Negative Effekte
Würde man jedoch um zehn Prozent weniger Bäume fällen, hätte das „massive negative Effekte auf viele Branchen der heimischen Volkswirtschaft“, sagte Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bei der Studienpräsentation. Laut Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie, würde die „Wertschöpfungskette Holz“ nachhaltig Arbeitsplätze schaffen, gerade in den ländlichen Regionen: „Grundlage für unseren Erfolg ist die nachhaltige Waldbewirtschaftung, es wächst mehr Holz nach, als jedes Jahr aus den Wäldern entnommen wird. Holz und Holzprodukte leisten zudem viel für den Klimaschutz. Je mehr Holz im Bau genutzt wird oder zu Holzprodukten verarbeitet wird, desto mehr Kohlenstoff wird gebunden und das ist auch besser für das Klima.“
Auch die Produktion von Kraftstoff durch eine zusätzliche Menge von einer Million Festmeter Holz wurde in der Studie behandelt. Würde dieser als Alternative zum fossilen Diesel verwendet werden, würden sich deutliche Vorteile ergeben. Dafür müsste laut Studie jedoch in Anlagen zur Kraftstofferzeugung investiert werden. „Dies würde zudem mit einer Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Nebenproduktion von Fernwärme einhergehen.“ Auch hier könnten zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
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