Vor der Wahl ist Salzburg vereint gegen die Bustouristen

Vor der Wahl ist Salzburg vereint gegen die Bustouristen
Beim Tourismus gibt es vor der Wahl einen gemeinsamen Nenner: Weniger Reisebusse sollen kommen.

Wie viele Reisebusse verträgt die Stadt? Im Wahlkampf zur Gemeinderatswahl am kommenden Sonntag schien es, als gäbe es keine andere Frage, die für den Tourismus in Salzburg von Bedeutung ist. Höhere Einfahrtsgebühren, Gutscheine für Touristen und Sperren von Busterminals – auch die Ideen der Parteien beschäftigten sich in erster Linie mit den Tagestouristen.

Im Jänner gab es nach der Präsentation der aktuellen Tourismuszahlen einen Wettlauf um die höchste Einfahrtsgebühr für Busse in die Stadt. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) legte mit einer Erhöhung von 24 auf 38 Euro vor. Die SPÖ forderte eine Gebühr von mindestens 100 Euro. Im Wahlprogramm präzisiert die Partei von Vizebürgermeister Bernhard Auinger, die Einfahrt soll zwischen 150 Euro für Elektrobusse und 660 Euro für Busse der Abgasnorm „Euro 1“ kosten.

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Im Sommer bevölkern Touristen die Stadt.

Wer bietet mehr

Die Neos, die den Bustouristen einen ihrer neun thematischen Punkte widmen, fordern eine Busmaut von 500 Euro. Die soll allerdings in Form von Einkaufsgutscheinen den Touristen selbst zugute kommen. 10 Euro pro Kopf, die nur in der Salzburger Innenstadt eingelöst werden können – so lautet die Rechnung der Neos. „Die Wertschöpfung daraus sollte in eine lebenswerte Stadt investiert werden“,sagt Neos-Spitzenkandidat Lukas Rösslhuber.

Die grüne Bürgerliste beteiligte sich nicht am wer bietet mehr, fordert aber ebenfalls eine Erhöhung der Busgebühr. Im Einklang mit der FPÖ wollen die Grünen die Schließung des Innenstadt-nächsten Busterminals in der Paris-Lodron-Straße. Für ein Ende der Rekordjagd im Tourismus treten fast alle Parteien ein.

Nächtigungen

Einzig Bürgermeister Harald Preuner kann sich ein weiteres Plus bei den Nächtigungszahlen vorstellen: „Bei den Übernachtungen sind wir gut beraten, dass wir auf diesem Weg bleiben“, sagte er im Jänner. Seine ÖVP setzt aber – wie fast alle Parteien auch – auf Qualitätstourismus. Im Bereich des Kongresstourismus ist für die ÖVP ein Wachstum aber durchaus erwünscht: „Kongressgäste und Messebesucher bringen die größten Wertschöpfungseffekte im Tourismus“, heißt es im Wahlprogramm.

Wie der Qualitätstourismus konkret aussehen soll, soll ein ganzheitliches Tourismuskonzept bestimmen, das SPÖ und grüne Bürgerliste fordern. An dem Papier wird schon länger gearbeitet, fertig wird es erst nach der Wahl. Recht schnell einigen können sich die Parteien darauf, dass jene bevorzugt behandelt werden, die länger als nur ein paar Stunden in der Stadt bleiben. „Der Nächtigungsgast schafft Arbeitsplätze und bringt Wertschöpfung in die Stadt“, heißt es im ÖVP-Programm.

Airbnb-Gesetz

Qualität muss aber nicht gleich teuer heißen, ist Bürgerlisten-Kandidatin Martina Berthold überzeugt. „Wir brauchen in allen Segmenten Möglichkeiten, nach Salzburg zu reisen. Es gibt auch im niedrigen Preissegment attraktive Wohnmöglichkeiten, die wir anbieten müssen“, sagt Berthold.

Ein Tourismusthema, das hauptsächlich im Zusammenhang mit den Wohnungspreisen diskutiert wird, sind die hunderten über die Plattform Airbnb vermieteten Wohnungen in Salzburg. Für die Vermieter werden mit einem neuen, für Sommer geplanten Landesgesetz schwierigere Zeiten anbrechen.

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