Salzburg-Wahl: Preuner rückt von Stadtwache ab

Salzburg-Wahl: Preuner rückt von Stadtwache ab
Der ÖVP-Bürgermeister will mehr Personal für das Amt für öffentliche Ordnung statt einer neuen Truppe

15 Monate nach seiner Wahl zum Bürgermeister muss sich Harald Preuner neuerlich den Wählern stellen. Am 10. März geht der ÖVP-Politiker erstmals mit dem Amtsbonus ins Rennen. Alles andere als eine Stichwahl zwei Wochen später wäre dennoch eine Überraschung.

KURIER: Sie gehen in Ihre vierte Bürgermeisterwahl. Zweimal war der Gegner Heinz Schaden, zum zweiten Mal ist es jetzt Bernhard Auinger. Wer ist Ihnen eigentlich lieber?

Harald Preuner: Natürlich Auinger (lacht). Gegen den ersten tust du dir schwer. Das war mir immer bewusst. Schaden war sehr beliebt. Wenn du den als zweiter angreifst, greifst du auch seine Wähler an. Das war mein Kalkül, hat mir aber den Ruf eingebracht, dass ich nicht Bürgermeister werden wollte. Aber ich habe immer gewusst, wenn ein Fenster aufgeht und ein anderer gegen mich antreten muss, dann habe ich die Chance. Das ist knapp, aber doch aufgegangen.

Sie werden im Sommer 60 Jahre alt. Ist das Ihre letzte Bürgermeisterwahl?

Darüber habe ich noch keine Sekunde nachgedacht.

Beim Wahlkampfauftakt waren Sie sehr stolz einen neuen Stil ins Schloss Mirabell gebracht zu haben. Hat sich dieser Stil ausgezahlt, wenn man sieht, dass die Neutor-Sperre hinter Ihrem Rücken ausverhandelt wurde?

Das würde ich unter Wahlkampfzeiten einordnen. Ich hoffe, dass man nach der Wahl wieder vernünftig miteinander reden kann. Sie haben sich in dieses Eck hineinmanövriert, wir werden sehen, mit welchen handelnden Personen es nach der Wahl weitergeht.

Auch Befürworter der Neutor-Sperre glauben nicht, dass dadurch das Verkehrsproblem der Stadt gelöst wird. Aber kann so eine Einzelmaßnahme im Umkehrschluss Chaos auslösen?

Von Chaos rede ich nicht. Ich finde es einfach unfair eine Lösung vorzuschlagen, die andere Stadtteile belastet. Man kann es sich auch schönreden, es wird nicht so schlimm werden. Aber wenn es um eine Beruhigung der Innenstadt geht, gibt es andere Möglichkeiten. Da gebe ich beispielsweise am Karajan-Platz den Gehsteig und die Zebrastreifen weg und mache eine 20-km/h-Zone, dann brauche ich kein Neutor zu sperren.

Das heißt, ihr Ansatz wäre, die Innenstadt für Autofahrer so unattraktiv zu machen, dass sie draußen bleiben.

...dass die Anzahl der durchfahrenden Autos weniger wird.

Wird Salzburg bei den Wohnungspreisen in fünf Jahren weiter im Spitzenfeld liegen?

Das bedingt die Sache, dass Salzburg international unheimlich nachgefragt ist. Solange die Europäische Zentralbank solche Zinssätze festsetzt, wird sich da nicht viel ändern. Die Preise werden weiter steigen, ob wir wollen oder nicht. Die einzige Möglichkeit, die wir haben, sind die Flächen, wo die Politik eingreifen kann. Gott sei Dank gibt es jetzt eine neue Widmungskategorie „förderbarer Wohnbau“. Damit haben wir es in der Hand zu sagen, hier kommt 100 Prozent förderbarer Wohnbau hin. Da müssen wir dann aber gegenüber den Bauträgern auch hart sein und sagen, macht das oder ihr kriegt die Umwidmung nicht.

Glauben Sie, dass dann noch Bauträger aktiv werden?

Die gemeinnützigen machen es.

Warum braucht Salzburg Ihrer Meinung nach eine Ordnungswache?

Man muss unterscheiden. Ich rede nicht von einer Ordnungswache à la FPÖ, die mit Schlagstöcken, Gummiknüppel und Pfefferspray durch die Gegend rennt. Wir haben bestimmte Verordnungen, die wir kontrollieren müssen, weil die Polizei das nicht macht. Zum Beispiel die Leinenpflicht, das Alkoholverbot oder die Prostituiertenkontrollen. Für all diese Dinge haben wir im Amt für öffentliche Ordnung zu wenig Personal, und das gehört aufgestockt.

Sollte es dafür einen neuen Namen geben?

Wenn die Beamten unterwegs sind, haben sie gelbe Jacken, auf denen steht, „Magistrat Salzburg, Amt für öffentliche Ordnung“. Ich glaube, das reicht.

Mit welchem Projekt sollen die Salzburger Ihre Amtszeit einmal verbinden?

Ich sitze nicht da, dass ich mir mein eigenes Denkmal setze. Mir geht es darum, dass in der Stadt etwas weitergeht.

Drei Fragen an Bürgermeisterkandidat Harald Preuner

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