Tirol: Mit Flächentests der Corona-Mutation auf der Spur; Neuer Cluster in Altenheim

Im Bezirk Schwaz unterzogen sich Sonntag 1000 Tiroler einem PCR-Test
Bei 260 ausgewerteten PCR-Tests im Bezirk Schwaz keine neuen positiven Fälle entdeckt.

Nach dem Bekanntwerden positiver Corona-Infektionen in Tirol, die auf die südafrikanische Virusmustation zurückzuführen waren, wurde die Bevölkerung im Bezirk Schwaz zu Flächentests aufgerufen. Sonntagabend gab die Tiroler Landesregierung bekannt, dass sich bereits 1.537 Personen zu den Tests angemeldet haben. Bei den schon Sonntag vorgenommen PCR-Tests wurden keine neuen Fälle entdeckt.

1.000 Personen unterzogen sich am Sonntag einem Test. Ein Viertel davon wurde bis zum Abend ausgewertet, neue Infektionen wurden dabei aber nicht aufgedeckt, hieß es in einer Aussendung. Wie berichtet waren von der AGES am Freitag sieben Fälle der Virusmutation, die größtenteils im Bezirk Schwarz und zu je einem Fall in den Bezirken Innsbruck-Land und Innsbruck-Stadt entdeckt wurden, bestätigt worden.

Die Flächentests im Bezirk Schwarz wurden in Windeseile organisiert. „Damit können wir möglichst frühzeitig mit dem Virus und mit seinen Mutationen infizierte Personen feststellen, sowie Kontaktpersonen ausfindig machen, um eine weitere Verbreitung einzudämmen“, betonte Elmar Rizzoli, der Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes Tirol. „Es ist wichtig, einen möglichst umfassenden Einblick in das Infektionsgeschehen im Bezirk zu erhalten, weshalb alle Personen, die im Bezirk Schwaz wohnhaft sind oder sich dort arbeitsbedingt vermehrt aufhalten, gebeten werden an den Testungen teilzunehmen. Das Contact Tracing wird indessen weiterverfolgt, um auch eine mögliche Infektionsquelle für die Mutation zu finden. Jeder Auffälligkeit, die im Rahmen der PCR-Analysen aufscheint, wird umgehend nachgegangen“, erklärte Rizzoli.

Ermittlungen

Alle ausgewerteten positiven PCR-Proben werden als Vorsichtsmaßnahme auf Auffälligkeiten analysiert und wenn erforderlich der AGES zur weiteren Sequenzierung übermittelt. Rund um die bisher sieben bestätigen Mutationsfälle, die alle mittlerweile wieder als genesen gelten, laufen die Ermittlungen der Gesundheitsbehörden auf Hochtouren. Bei den sieben Fällen gibt es laut aktuellem Erhebungsstand neben Verbindungen zum Skigtebiet Hochfügen auch mögliche Verbindungen zum Bezirkskrankenhaus Schwaz.

Darüber hinaus werde seit Sonntag auch ein Coronavirus-Cluster im Altenwohnheim in Münster im Bezirk Kufstein im Detail analysiert, wo aktuell 16 Personen, aufgeteilt auf Bewohner und Mitarbeiter, infiziert sind. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es hier eine Verbindung zu bereits bekannten Fällen im Bezirk Schwaz, heißt es in der Aussendung des Landes Tirol.

Altenwohnheim

Die Vorsichtsmaßnahmen im Altenwohnheim wurden nun nochmals verschärft. Zudem werden im Auftrag der Gesundheitsbehörde neben den engen Kontaktpersonen der Betroffenen auch weitere Kontaktpersonen (K2), die aus dem Contact Tracing hervorgehen, mit einer PCR-Testung abgeklärt.

Die Bewohner und Bewohnerinnen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Altenwohnheims in Münster haben bereits die erste Teilimpfung des Corona-Impfstoffes erhalten. Ob die derzeitige Schutzimpfung auf die südafrikanische Virusmutation anspricht, ist derzeit Gegenstand von wissenschaftlichen Abklärungen.

Nach wie vor unklar ist, von wo in Tirol die südafrikanische Virusmutation ihren Ausgang genommen hat und wie diese Virusmutation nach Tirol getragen worden ist, wird aus dem Einsatzstab mitgeteilt.

 

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