Telefonbetrug am laufenden Band: Kärntner Seniorin abgezockt

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Tochter-Sohn-Betrugsmasche lässt warnende Polizei langsam verzweifeln. Samstagabend wurde der nächste Fall bekannt.

Die Warnung des Bundeskriminalamts (BK) vor den dramatisch steigenden  Fallzahlen bei den sogenannten Tochter-Sohn-Betrügereien  war Samstag früh kaum versendet, da wurde aus Kärnten auch schon die nächste kaltschnäuzige Gemeinheit gemeldet. Einer 71-jährigen Kärntnerin wurde am Telefon vorgegaukelt, dass ihre Tochter in Not sei. Dann wurde die Frau abgezockt.

Ein bislang unbekannter Täter schrieb am Mittwoch dem Opfer aus dem Bezirk Villach/Land, in betrügerischer Absicht über einen Messenger-Dienst eine Nachricht. Der Betrüger gab sich dabei als Tochter des Opfers aus, die angeblich ihr Handy verloren hätte und dringend Geld zur Bezahlung einer Rechnung brauchen würde, meldete die Kärntner Landespolizeidirektion am Samstagabend. Die Mutter überwies das Geld auf das vom Täter übermittelte Konto. die Pensionistin erlitt  einen Schaden von mehreren Tausend Euro.

350 Prozent Zunahme

Das BK und auch Landespolizeidirektionen warnten schon mehrfach vor den Betrügern, die sich per SMS oder WhatsApp mit der Nachricht „Hallo Mama, ich habe mein Handy kaputt gemacht“ an potenzielle Opfer wenden. So berichtete das BK am Samstag, dass Anzeigen von derartigen Fällen zuletzt um 350 Prozent zugenommen hätten. Zugleich warnte die Behörde eindringlich vor den Online-Kriminellen, der Schaden ist enorm.

Über eine dem Opfer unbekannte Nummer versenden die Betrüger Nachrichten an Tausende Empfängernummern. In dieser geben sie sich als Tochter oder Sohn des Opfers aus und behaupten, vom Handy eines Freundes zu schreiben (deshalb die unbekannte Nummer). Dann werden für dringende Zahlungen vierstellige Geldsummen verlangt, die auf ein Konto überwiesen werden sollen.
Trotz der intensiven Warnungen erfährt der Tochter-Sohn-Trick nach wie vor enorme Anstiege, warnte das Bundeskriminalamt. Zwischen Oktober und Dezember stieg die Zahl der polizeilich bekannten Vorfälle bundesweit auf rund 880 Anzeigen pro Monat. Das Dunkelfeld ist aber als weitaus höher einzustufen.

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