Stichwahl-Duelle um Bürgermeistersessel in Tirol: Zwei Städte im Fokus

Stichwahl-Duelle um Bürgermeistersessel in Tirol: Zwei Städte im Fokus
In 27 Tiroler Gemeinden wird heute entschieden, wer in den kommenden sechs Jahren den Ton angibt.

Die Mehrheitsverhältnisse in den Tiroler Gemeindestuben wurden schon bei den Kommunalwahlen vor zwei Wochen geklärt. Aber bei den Bürgermeister-Direktwahlen konnte in 31 Gemeinden keiner der Kandidaten über 50 Prozent der Stimmen erreichen.

Stichwahlen wird es am heutigen Sonntag dennoch nur in 27 Orten geben. In Nassereith im Außerfern hat der Herausforderer das Handtuch geworfen, in den einwohnerstarken Gemeinden Wörgl, Wattens und Völs haben die Amtsinhaber nach deftigen Niederlagen zurückgesteckt.

Im Fokus der Aufmerksamkeit stehen die nun prestigeträchtigen Duelle um die Salzstadt Hall und die Silberstadt Schwaz – beides ÖVP-Hochburgen. Diese zu verlieren, wäre für die auf Gemeindebene in Tirol dominierenden, aber im urbanen Raum schwachen Schwarzen eine bittere Pille.

In Hall soll Polit-Quereinsteiger Werner Hackl das Bürgermeisteramt für die ÖVP verteidigen, die in der Stadt mit rund 14.000 Einwohnern – die viertgrößte Gemeinde Tirols – seit 1945 durchgehend die Oberhäupter gestellt hat.

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Hackl lag im ersten Wahlgang mit 30,99 Prozent nur 99 Stimmen vor dem ehemaligen Tourismusobmann Christian Margreiter (29,23 Prozent) von der bürgerlichen Liste Für Hall. Der Ausgang dieses Matchs ist vollkommen offen und wird auch eine Frage der Mobilisierung sein. Vor zwei Wochen ritterten fünf Kandidaten um das Bürgermeisteramt, nur 54,4 Prozent der Haller gingen zur Wahl.

Vollkommen anders ist die Ausgangslage in Schwaz. Dort muss VP-Urgestein Hans Lintner nach 25 Jahren als Bürgermeister erstmals in eine Stichwahl, nachdem er am 27. Februar auf nur 38,2 Prozent der Stimmen kam. Seine junge Herausforderin Victoria Weber kam auf 31,86 Prozent und könnte die Stadt für die SPÖ erobern.

Eine Stichwahl gibt es auch in den Bezirkshauptstädten Imst und Kufstein. Hier gehen die Amtsinhaber als klare Favoriten ins Rennen.

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Stefan Weirather in Imst (VP) und Martin Krumschnabel in Kufstein (parteifrei) verpassten bei jeweils einer Vielzahl von Herausforderern den direkten Durchmarsch nur knapp.

Schwarze Ziele

Vor der Gemeinderatswahl stellte die VP laut eigenen Angaben 232 Bürgermeister und wollte diese Zahl halten. Überprüfen lässt sich das aufgrund der Vielzahl an undeklarierten Listen nicht. Nach dem ersten Wahlgang soll es bereits wieder 212 schwarze Bürgermeister geben. In sechzehn Gemeinden stehen sich laut VP eigene oder ihr nahe Kandidaten gegenüber.

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