Tirol-Wahlen: Roter Bürgermeister in Platters Heimatgemeinde

Tirol-Wahlen: Roter Bürgermeister in Platters Heimatgemeinde
In über 200 der Orte sind die Stimmen ausgezählt. Die Ergebnisse brachten bereits die ersten Paukenschläge.

Bis 17 Uhr waren am heutigen Sonntag bereits über 200 von Tiroler 273 Gemeinden, in denen heute Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen stattfinden, die Stimmen ausgezählt. Auch wenn es sich vor allem um kleine Orte handelt, setzte es bereits ein paar Paukenschläge:

In der Heimatgemeinde von VP-Landeshauptmann Günther Platter gelang der SPÖ eine kleine Sensation. Sie ließ mit 50,95 Prozent die VP-Liste (49,05 Prozent) denkbar knapp hinter sich und hält nun mit 8 von 15 Mandaten die Mehrheit im Gemeinderat.

SPÖ-Kandidat Benedikt Lentsch konnte zudem gegen VP-Amtsinhaber Dominik Traxl das Bürgermeisteramt erobern - mit einem Vorsprung von lediglich 21 Stimmen.

In der im Zuge der Coronapandemie besonders in die Negativschlagzeilen geratenen Tourismusmetropole Ischgl ist der dortige Bürgermeister Werner Kurz bei den Gemeinderatswahlen wiedergewählt worden. Dies stellte aber keine Überraschung dar, schließlich war er der einzige Kandidat.

Tirol-Wahlen: Roter Bürgermeister in Platters Heimatgemeinde

Zams ist Platters Heimatgemeinde, wo er auch am Sonntag seine Stimme abgab

Tirol-Wahlen: Roter Bürgermeister in Platters Heimatgemeinde

Seine Liste verlor allerdings beträchtlich und rutschte von 66,74 Prozent auf nunmehr 33,88 Prozent bzw. von neun auf fünf Mandate ab. Stärkste Gruppierung wurde die „LISTE B'SINNA - B'SINNA“, die diesmal erstmals antrat. Sie schaffte auf Anhieb sieben Mandate bzw. 53,31 Prozent.

Neos verlieren Bürgermeister

Der österreichweit erste Neos-Bürgermeister, Markus Moser, musste am Sonntag eine denkbare knappe Niederlage einstecken und scheidet aus dem Amt. Er erhielt in Mils bei Imst fünf Stimmen weniger als sein VP-naher Herausforderer Bernhard Schöpf (222:227 Stimmen).

Neos-Landeschef Dominik Oberhofer sprach von einem "schmerzlichen Verlust".

MFG im Gemeinderat von Mariastein

Die MFG wiederum feierte bis zum Nachmittag bereits ihr erstes Erfolgserlebnis. Die impfkritische Partei tritt erstmals - und das gleich in 50 Gemeinden an. Kurz vor 15 Uhr waren die Stimmen in der Kleingemeinde Mariastein im Bezirk Kufstein (rund 400 Einwohner) ausgezählt.

Hier trat die MFG als einzige Konkurrenz zur Liste des amtierenden Bürgermeisters Dieter Martinz - er wurde bestätigt - ins Rennen und eroberte drei von elf Mandaten. In Achenkirch reichte es für die Neo-Partei bei mehr Mitbewerbern lediglich für ein Mandat. Bis 16 Uhr schaffte die MFG den Einzug in fünf Gemeinden.

ÖVP dreht rote Gemeinde

Das Ziel der SPÖ - nach der dominierenden VP die in Tirols Gemeindestuben am stärksten vertretene Partei -, ist das Ziel ihre 25 Bürgermeister zu halten. Bis Sonntag war Schönwies im Bezirk Landeck in roter Hand. Nun hat die ÖVP die Gemeinde gedreht.

SPÖ-Kandidat Harald Peham, der die Liste von Langzeit-Bürgermeister Willi Fink übernommen hat, musste sich klar dem schwarzen Herausforderer Reinhard Raggl geschlagen geben.

SPÖ-Landesobmann Georg Dornauer kann sich indes über einen Wahlsieg in seiner Heimatgemeinde Sellrain freuen. Mangels Gegenkandidat war schon klar, dass er Bürgermeister bleiben wird. Seine Liste können jedoch den Wähleranteil in der über Jahrzehnte von der VP gehaltenen Gemeinde auf 67,20 Prozent nahezu verdoppeln.

Der Großteil der Wahllokale hat um 15 Uhr geschlossen. Bis alle Gemeinden ausgezählt sind, wird es allerdings noch dauern.

 

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