Starker Bahnverkehr am Sonntag: Bei Rückreise aus dem Zug gebeten
Nach Christi Himmelfahrt ist vor Pfingsten. Und damit vor dem nächsten starken Reisewochenende. Absehbar ist, dass dann wieder nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf den Schienensträngen reger Verkehr herrschen wird.
Bei den ÖBB ist man zwar einerseits froh, dass so viele Menschen Bahn fahren, sieht aber nach den jüngsten Debatten über überfüllte Züge auch „Optimierungsbedarf“, wie ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel sagt.
Mehr Reservierungen registriert
Dazu sollen die am vergangenen Wochenende gesetzten Maßnahmen ausgewertet werden. Was am Sonntagnachmittag bereits klar war: „Es war das erwartet starke Rückreisewochenende. Aber sehr viele Personen haben die Reservierung in Anspruch genommen“, betont Zernatto-Peschel.
Wer keinen Sitzplatz gebucht hatte, hatte am Sonntagnachmittag in zumindest drei Fernzügen das Nachsehen. In Wien und Linz seien Passagiere ohne Reservierung, die Richtung Hamburg bzw. München unterwegs waren, gebeten worden, auszusteigen. Am Sonntagabend herrschte noch reger Verkehr auf der Südbahnstrecke.
Kundenunmut
Die ÖBB sind zuletzt stark in die Kritik gekommen, weil Züge aus allen Nähten zu platzen schienen. Und teilweise geräumt wurden. Entsprechend groß war der Unmut der Betroffenen. Am Mittwoch und Donnerstag ereilte das Schicksal der untersagten Weiterfahrt im Vorfeld des Fenstertages Passagiere in fünf Zügen. Deren Waggons waren laut ÖBB derart überfüllt, dass Passagiere ersucht worden seien, den Zug zu verlassen.
Für den Rückreiseverkehr am Sonntag wurden einmal mehr Verstärkerzüge eingesetzt. Damit diese auch genutzt wurden, kamen „Kundenlenker“ auf den Bahnsteigen zum Einsatz. Beide Maßnahmen werden wohl auch am Samstag startenden Pfingstwochenende zum Tragen kommen – ebenso die Reservierungsappelle.
Im Verkehrsministerium von Leonore Gewessler (Grüne) zeigt man sich „zuversichtlich, dass diese Maßnahmen wirken“. Ziel sei es natürlich, „dass alle Menschen bequem, gut und sicher an ihr Ziel kommen.“ Ministerium wie ÖBB verweisen auf Investitionen in Milliardenhöhe für die Beschaffung neuen Zugsmaterials.
Tagesrand vermeiden
Zernatto-Peschel rechnet damit, dass das Aus der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr (mit Ausnahme von Wien ab 1. Juni) „viele noch zusätzlich beflügeln wird, mit dem Zug zu fahren.“ Sie empfiehlt, Reiseplanungen – so weit möglich – auch dahingehend zu adaptieren, „nicht nur Züge an den Tagesrandzeiten zu nützen, wo es die größten Spitzen gibt.“
Und was wurde aus dem Reizwort „Reservierungspflicht“, das die ÖBB selbst ins Spiel gebracht haben. „Es steht nichts unmittelbar bevor. Aber wir müssen für lösungsorientiertes Handeln offen sein. Es gibt keine Denkverbote“, sagt die Unternehmenssprecherin dazu. Schon am kommenden Wochenende kommt mit Pfingsten der nächste Härtetest für Bahn und Kunden.
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