So versteckte das BVT einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher in Österreich

So versteckte das BVT einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher in Österreich
Operation “White Milk“: Der österreichische Verfassungsschutz schützte einen Folter-General, nach dem international gesucht wurde.

Es sind Tausende Seiten interner Mails, Berichte und Vernehmungsprotokolle, die dem KURIER vorliegen. Sie ergeben ein bizarres Bild: Alles deutet darauf hin, dass der österreichische Verfassungsschutz für den israelischen Mossad einen mutmaßlichen syrischen Kriegsverbrecher versteckt hat.

Hierzulande wurde darüber hinaus Asyl (mit Sozialleistungen) für ihn erschlichen. Kurz bevor die Sache aufflog, dürfte man ihm zur Flucht verholfen haben. Bis heute fehlt jede Spur von Khaled H., der für Folterungen und Erschießungen von Demonstranten in Syrien verantwortlich gemacht wird. Zumindest drei Jahre lang konnte er in Österreich untertauchen.

Das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung fand massive Hinweise darauf, dass der Verfassungsschutz versucht hat, Beweise verschwinden zu lassen. So sollen angeblich Aktenvermerke und vermutlich sogar ganze Akten fehlen.

Zehn Monate lang musste die Justiz mit dem BVT streiten, um schließlich Anfang Oktober 2020 doch noch Zugriff auf die Festplatte eines Verfassungsschützers zu bekommen. Diese 57 Gigabyte werden derzeit ausgewertet.

Kommentare