Sind Feuerwerke besser als ihr Ruf?

Ein Orchester spielt vor Publikum unter einem Feuerwerk.
Aktuelle Diskussion rund um das Feuerwerk in Mörbisch bringt Branchenvertreter auf den Plan: Ist alles halb so schlimm?

Feuerwerke – für die einen sinnloser Lärm und Umweltverschmutzung, für die anderen zählt die Lust am Krawall und das Spektakel am Nachthimmel. Und für manche, wie Rudolf Jost, ist es auch Beruf.

Der Branchensprecher in der Wirtschaftskammer fühlt sich und seine Zunft ungerecht behandelt. Denn laut einer Studie tragen die Raketen, die vor allem zu Silvester, aber auch bei Geburtstagsfeiern und anderen Gelegenheiten verschossen werden, nur zu einem sehr geringen Teil zur jährlichen Feinstaubbelastung bei – konkret nur mit 0,28 Prozent.

Diese Zahl stützt sich auf eine Studie aus dem Vorjahr, die bisher in den Medien recht wenig Beachtung fand. "Unsere Branche ist eine beliebte Zielscheibe", findet Jost. Zuletzt wurde im Burgenland darüber diskutiert, ob das tägliche Feuerwerk der Seefestspiele Mörbisch in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch notwendig ist. Antwort: In diesem Fall ja, weil das Arrangement schon für 2020 bestellt wurde und der ausführende Betrieb andernfalls Insolvenz anmelden müsste.

"Wir haben einfach ein schlechtes Image"

Bei der Oper im Steinbruch St. Margarethen wurde auf das Feuerwerk verzichtet, ebenso beim Festival in Grafenegg. Das bekommen Jost und seine Branche natürlich zu spüren. Anstatt der üblichen 100 Großfeuerwerke pro Jahr könne er die Engagements für heuer an einer Hand abzählen. "Wir haben einfach ein schlechtes Image bekommen." Dazu würden vor allem die Medienberichte rund um den Jahreswechsel beitragen.

Aber grundsätzlich sei das private Abschießen von Feuerwerkskörpern und die professionelle Durchführung von Feuerwerken nur bedingt miteinander vergleichbar. "Auch wenn es mühsam und teurer ist, in unseren Raketen gibt es kaum Plastikteile. Außerdem wurden giftige Chemikalien bereits verboten", sagt Jost.

Richtig "grün" wird ein Feuerwerk wohl trotzdem nie sein. Und auch der Lärm sorgt, obwohl auf maximal 120 Dezibel begrenzt, immer wieder für massive Kritik, vor allem von Tierschützern beziehungsweise Haltern von Haustieren. Des einen Freud´, des anderen Leid´also – und umgekehrt.

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