Kritik am Feuerwerk in Mörbisch, aber die Raketen verhindern eine Insolvenz

Kritik am Feuerwerk in Mörbisch, aber die Raketen verhindern eine Insolvenz
Feuerwerk bei jeder Vorstellung ist den Grünen eindeutig zuviel. Land argumentiert mit Übergangsjahr und der Sicherung von Jobs.

Acht Mal wird heuer auf der Mörbischer Seebühne noch scharf geschossen. Natürlich weniger auf der Bühne, dafür mehr in den nächtlichen Himmel: Das Feuerwerk soll nämlich nicht nur das Premierenpublikum unterhalten, auch an allen anderen Abenden wird das Spektakel geboten.

Sehr zum Unmut der burgenländischen Grünen und einiger Festivalbesucher, die angesichts von Klimawandel und anhaltender Trockenheit die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Feuerwerks stellen. „Schließlich verspricht die Landesregierung in ihrem Regierungsprogramm, auf Feuerwerke in ihrem Verantwortungsbereich zu verzichten“, untermauert die Grüne Landessprecherin Regina Petrik ihre Kritik.Darin werde sogar explizit Mörbisch genannt.

Abgesehen von der akuten Brandgefahr für den nahe gelegenen Schilfgürtel gehe auch um „die gewaltigen Feinstaubmengen, die sich in der Lunge sammeln“, sagt Petrik und fordert einen Stopp des Feuerwerks am Neusiedler See.

Tatsächlich kam es im letzten Aufführungsjahr vor Corona, also 2019, zu einem Schilfbrand in unmittelbarer Nähe der Festivalbühne. Damals konnte allerdings nicht geklärt werden, ob das Feuerwerk oder andere Umstände für den Brand verantwortlich waren.

„Übergangsjahr 2021“

Seitens des Landes begründet man das Feuerwerk mit dem „Übergangsjahr 2021“. Die im Regierungsprogramm getroffene Festlegung auf einen Ausstieg sei selbstverständlich aufrecht, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Heuer könne dieses Vorhaben allerdings noch nicht umgesetzt werden, denn: „Die Pyrotechnikartikel für das heuer gezeigte Feuerwerk in Mörbisch wurden bereits im September 2019 für die 2020 geplante Aufführung bestellt, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie aber verschoben werden musste“, sagt ein Sprecher des Landeshauptmannes.

Eine so frühe Bestellung sei erforderlich, weil es sich um eine Sonderanfertigung handle. Außerdem gebe es noch einen anderen, wirtschaftlichen Hintergrund. Denn hätten die Seefestspiele Mörbisch die bestellten Artikel nicht abgenommen, hätte das „zwangsläufig zur Insolvenz des Pyrotechnik-Betriebs, der pandemiebedingt ohnehin in der Existenz bedroht ist, geführt“, heißt es weiter. Das hätte man dem Partnerbetrieb aus Niederösterreich, mit dem die Seefestspiele seit mehr als 20 Jahren kooperieren, nicht antun wollen.

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