Neusiedler See knapp am Tiefststand: Hat es sich bald ausgesegelt?

Neusiedler See knapp am Tiefststand: Hat es sich bald ausgesegelt?
Negativrekord könnte im September erreicht werden. Für die Segler ist der kritische Punkt bereits überschritten

Nur ein Millimeter fehlte am Donnerstag: Mit 115,25 müA (Meter über Adria) kratzte der Neusiedler See am bisherigen Tiefststand an einem 15. Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1965 (siehe Grafik). Bis mindestens September dürfte sich dieser Trend fortsetzen, dann könnte ein historischer Negativwert erreicht werden, und der See wie im Jahr 2003 unter 115,05 müA rutschen, schätzt Christian Sailer vom Hauptreferat Wasserwirtschaft.

Vor allem dann, wenn es weiter so heiß und regenarm bleibt. Zusätzlich sorgt starker Wind dafür, dass das Wasser des Sees und der Lacken schneller verdunstet. „Die Niederschläge der vergangenen Tage haben das Problem nicht entschärft“, sagt Sailer und hofft auf „ergiebigen Regen, damit sich der See, die Lacken und auch der Grundwasserspiegel erholen“. Grundsätzlich reagiere das System aber sehr schnell auf Wetterereignisse. „Regen schlägt sich eins zu eins nieder, aber wenn es dann gleich wieder heiß wird, setzt sofort wieder die Verdunstung ein“, sagt Sailer.

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