Fastentagebuch, Teil 12: Fasten, kleines Problem der Ersten Welt

Mandarine
Zucker und Alkohol sind für zwei Chronik-Redakteure seit Beginn der Fastenzeit gestrichen. In der Karwoche stellen sie sich spät, aber doch auch Sinnfragen.

Wie die Fastenzeit vergeht: Am Samstag haben es die Redakteurin in Graz und der Redakteur in Wien hinter sich. Schon heute wird das eine oder andere Resümee gezogen.

Fastentagebuch, Teil 12: Fasten, kleines Problem der Ersten Welt

Vom eigenen Mann in Versuchung geführt  - mit Erdbeereis in Bärentatzenform

Elisabeth Holzer-Ottawa

42 Tage ohne Süßigkeiten und Salzgebäck sind geschafft - schon? Während das in den ersten Tagen durchaus eine Umstellung war, speziell weil auch das süße Frühstückskipferl wegfiel, hat sich das irgendwann in der zweiten Woche eingeschliffen. Dann eben keine Nachos im Kino und keine Schokobananen im Spätdienst. Wo war da früher eigentlich das Drama?

Sogar das Eis, mit dem der Ehemann meinte, mich in Versuchung führen zu können, wurde am Wochenende standhaft abgelehnt. (Harald Ottawa musste den Erdbeereislutscher in Bärentatzenform dann eben selbst essen.)  

Es bleibt spannend

Aber dennoch - der Wunsch, statt Schokolade in eine Mandarine zu beißen, hält sich immer noch in Grenzen. Hat das Zucker-Fasten meinen Lebensstil nachhaltig verändert? - Man wird nach der Osterjause am Sonntag sehen. 

Uwe Mauch

Wer in einer Tageszeitung arbeitet, ist dem ständigen Meldungsfluss mehr ausgesetzt als beispielsweise eine Astronautin in einer Forschungsstation im All oder ein Senn oberhalb der Waldgrenze und außerhalb des Mobilfunknetzes.

Nachrichten sind unser Alltag, egal ob wir arbeiten oder frei haben. Wir entkommen ihnen nicht. Und wenn wir dann über Wochen, parallel zum unseren kleinen Experiment, mitverfolgen müssen, wie Menschen auf diesem Planeten kein Wasser zum Trinken und viel zu wenig zum Essen haben, fragt man sich bisweilen schon: Was ist eigentlich mein Problem?

Zurück zum Pragmatismus: Noch vier Mal schlafen, dann war es das. Das scheint machbar.

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