Sehnsucht nach dem Meer: Slowenien als Schlupfloch an die Adria

Sehnsucht nach dem Meer: Slowenien als Schlupfloch an die Adria
Nachbar Slowenien ist ein Tor nach Italien und Kroatien - allerdings ein verbotenes.

Österreichs Touristen werden in Kroatien und Italien sehnsüchtig erwartet. Und diese Sehnsucht ist keine Einbahnstraße. Die beiden Länder an der Adria sind die beliebtesten Reiseziele der Österreicher, wobei Kroatien im Vorjahr durch Italien von Platz eins in der Beliebtheitsskala verdrängt wurde.

Doch die Corona-Grenzsperren haben maritimen Reiseplänen der Österreicher vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Route noch dicht

Die Grenzöffnungen Österreichs zu seinen Nachbarländern vergangene Woche ändern daran zunächst nichts. Italien ist nämlich von dieser Lockerung noch ausgenommen, auch wenn es selbst wieder die Einreise ermöglicht hat. Wer aus dem südlichen Nachbarstaat wieder nach Hause reist, muss also in 14-tägige Quarantäne oder über einen negativen Covid-19-Test verfügen.

Gegenüber Slowenien sind diese Einreisebeschränkungen zwar gefallen. Und das Land ermöglicht Bürgern der EU und aus Drittländern den Transit durch das kleine Land, was ein Tor nach Kroatien und auch nach Italien öffnet. Die Tücke wartet dann jedoch auf dem Heimweg, auch wenn der über Slowenien führt.

Denn wer aus einem nicht an Österreich grenzenden Staat oder aus Italien kommt, für den ist laut Gesundheitsministerium „weiterhin ein Gesundheitsattest oder eine 14-tägige Heimquarantäne erforderlich“. Die Kontrollen an der Grenze zu Slowenien sind zwar beendet. Es soll aber weiterhin stichprobenartige Checks in Grenznähe geben – also gewissermaßen Corona-Schleierfahndung.

Schwierige Kontrolle

Angehaltene Personen müssen laut Gesundheitsministerium glaubhaft machen, nicht aus einem Land zu kommen, für das noch Einreisebeschränkungen gelten. Und das sind vorerst eben noch Italien und Kroatien. Dass es nur schwer zu kontrollieren sein dürfte, ob ein Österreicher aus einem Slowenien-Urlaub oder eben aus einem der beiden anderen Adria-Länder kommt, gesteht das Gesundheitsministerium auf Nachfrage ein.

Man appelliert an die Eigenverantwortung, macht aber auch klar: „Auch die Möglichkeit der Strafe besteht gemäß §40 im Epidemiegesetz.“ Dieses Risiko wird aber offenbar zum Teil in Kauf genommen.

Wie die APA am Sonntag berichtete, sind im italienischen Badeort Jesolo bereits mehrere Urlauber aus Österreich eingetroffen. Ein Hotelier erzählt von einem Salzburger, der über die Schweiz – ein weiteres Schlupfloch – gereist sein soll. Und so auch wieder zurückreisen will, um der Quarantäne zu entgehen.

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