Sie selbst träumte schon als kleines Mädchen vom Fliegen. „Mein Opa hat 1956 mit ein paar anderen begeisterten Männern die Union Segelfliegergruppe Ottenschlag gegründet“, erzählt die Waldviertlerin, die heute beim Nachfolge-Verein Mitglied ist.
„Aber eigentlich hat er nie jemanden von der Familie mitgenommen. Nur einmal als ich zirka zwölf Jahre alt war, durfte ich nach Zell am See mitfliegen. Das war ein prägendes Erlebnis, da habe ich beschlossen, dass ich Segelfliegerin werden will.“ Doch ihre Familie war dagegen. „Ein Dirndl braucht nicht fliegen“, habe auch ihr Vater, selbst Segelfluglehrer, gesagt und die Oma war in größter Sorge. Die Enkelin nahm das zur Kenntnis, ignorierte es allerdings.
„Ich habe in allen Ferien gearbeitet, damit ich mir mit 18 Jahren den Segelschein leisten kann – mit 16 darf man ihn schon machen, aber mit 18 ohne Zustimmung der Eltern.“ 1990 war es dann endlich so weit.
Nach Verletzung im Rollstuhl
Gemacht habe sie ihn dann schlussendlich in der Flugschule ihres Vaters, aber jede einzelne Minute selbst bezahlt. „Es war nicht zu vermeiden, dass ich im Cockpit lande“, blickt sie zurück. Wenige Jahre später hat sie mit dem Kunstfliegen begonnen – und war richtig gut darin.
Doch 2003 wurde sie ausgebremst. Nach einem Sturz erlitt sie einen Schädelbasisbruch, landete im Koma, dann im Rollstuhl. „Es war ein schwerer, steiler Weg zurück. Zurück auf die Beine, zurück ins Cockpit, beides war gleich wichtig“, erzählt sie.
Doch erst 2018 tat sie den Schritt zurück auf die Kunstflugbühne. Damals habe sie finanzielle Unterstützung aus der Szene erhalten, in drei Wochen habe sie sich auf die Staatsmeisterschaften vorbereitet – nach 15 Jahren Pause. Und gedacht: „Halleluja, ist das lange her. Es ist, als ob man 15 Jahre Golf fährt, dann auf einen Ferrari umsteigt und gleich eine Rally mitfährt.“ Mit Silber und der WM-Qualifikation fuhr sie schließlich von der Staatsmeisterschaft nach Hause.
Noch lange nicht genug
Und jetzt will sie mehr. „Wenn man weiß, was man schon mit 30 Trainingsstarts schafft, wie ist es dann erst mit 100?“, sagt sie. Etwas, das in Österreich leider nicht möglich sei. „Es gibt nur einen Flieger vom Österreichischen Verband, den muss man sich mit anderen Wettkampfpiloten teilen, so komme ich maximal auf 30 Starts im Jahr“, bedauert Danzinger – bis zu 400 Mal gehen Piloten anderer Nationen in die Luft.
Das sei notwendig, um in den Top 10 der Welt mitzumischen. Und dann will sie Weltmeisterin werden: „Da gibt es einen Wanderpokal, da werden die Namen der Sieger und der Ort eingraviert, und ich finde da gehört Brigitte Danzinger drauf. Ich traue mir das zu“, sagt die Pilotin.
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