Schulstart: Lehrer-Gewerkschaft will Maskenpflicht für alle
Nach den Pfingstferien ist die Maskenpflicht an Schulen am 3. Juni ausgelaufen. Geht es nach dem obersten Lehrergewerkschafter Paul Kimberger, soll der Mund-Nasen-Schutz im Herbst ein Comeback feiern.
Lehrer würden ihn immer wieder fragen, wie sie sich schützen könnten. Deswegen sei er für den Mund-Nasen-Schutz für Schüler und Lehrer, sagt Kimberger in der U-Bahnzeitung "Heute" am Dienstag.
Kritik übte er neuerlich an der fehlenden Gesamt-Planung für das kommende Schuljahr. "Wir haben noch immer keine detaillierten Informationen bekommen, wie es im Herbst an den Schulen weitergehen soll." Vorausschauendes Planen schaue anders aus. "Schließlich werden wir es immer wieder mit lokalen Lockdowns zu tun haben."
Der Gewerkschafter forderte daher erneut einen Masterplan, der alle möglichen Szenarien vom Vollbetrieb bis zum erneuten Fernunterricht umfassen müsse.
Sommerschule: Lehrer fehlen
500 Schulen werden in diesem Herbst vorzeitig in das neue Schuljahr starten und für die erste Sommerschule zwei Wochen früher die Pforten öffnen. Rund 23.000 Schüler haben sich für das Angebot angemeldet, das vor allem der Deutschförderung dient. Lehrer müssen sich für das Projekt freiwillig melden, in Wien, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark werden noch zusätzliche Pädagogen gesucht.
Das Ausmaß der noch benötigten Lehrer fällt je nach Bundesland recht unterschiedlich aus: In Wien haben sich für das Unterrichten der mehr als 8.000 Angemeldeten bisher rund 500 Lehrer und Lehramtsstudenten angemeldet. Die Bildungsdirektion hat zuletzt noch weitere 100 Lehrer zusätzlich gesucht, "um einen hochwertigen Unterricht garantieren zu können". Je mehr Pädagogen eingesetzt werden, desto kleiner können die Gruppen gehalten werden.
Auch in der Steiermark wird auf der Homepage der Bildungsdirektion noch um mehr Lehrer für die Sommerschule geworben. Mit rund 400 Lehramtsstudenten und Lehrern für 2.700 Kinder gibt es laut Bildungsdirektion zwar grundsätzlich genug Personal, ein Puffer für unvorhergesehene Ausfälle fehlt aber noch. In dem Aufruf wird vor allem um Volksschullehrer in Graz geworben.
In Oberösterreich haben sich knapp 300 Pädagogen und 160 Lehramtsstudenten freiwillig für den Unterricht der knapp 3.500 Schüler gemeldet. Aus derzeitiger Sicht könne mit dem gemeldeten Lehrpersonal der Unterricht "noch nicht ganz" abgedeckt werden. Interessenten mögen sich bei der Bildungsdirektion melden, hieß es auf APA-Anfrage.
In Salzburg gibt es rein rechnerisch bereits mehr als genügend Lehrer: Zur Förderung der knapp 1.600 Schüler würden 128 Lehrer gebraucht, gemeldet haben sich laut Bildungsdirektor Rudolf Mair 197. Allerdings haben sich nicht alle für beide Sommerschul-Wochen gemeldet, manche unterrichten nicht in der benötigten Schulart oder stehen nicht für den gesuchten Schulort zur Verfügung. Derzeit werden deshalb noch 17 Lehrer gesucht, vor allem im Pinzgau und im Pongau. Bei den Lehramtsstudenten liegt der Bedarf bei 256 Personen, gemeldet haben sich 161.
In Kärnten haben sich 1.260 Schüler für die Sommerschule angemeldet, für ihre Betreuung stehen derzeit 99 Lehramtsstudenten und 90 Lehrer zur Verfügung. "Das sollte sich ausgehen", so Bildungsdirektor Robert Klinglmair gegenüber der APA. Auch in Tirol wird mit 80 Lehrern und knapp 130 Lehramtsstudenten bei rund 2.000 Schülern "das Auslangen gefunden", wie es heißt. Auch in Vorarlberg kann mit 50 Lehramtsstudierenden und 110 Lehrern der Unterricht der 1.560 angemeldeten Schüler abgedeckt werden, heißt es aus der Bildungsdirektion. Ebenfalls bereits genug Personal gibt es in Niederösterreich (rund 220 Pädagogen und 260 Studenten bei 3.500 Schülern). Im Burgenland stehen für die 546 angemeldeten Schüler rund 50 Pädagogen und 35 Lehramtsstudenten zur Verfügung.
Für die Länder bringt das Engagement jener Lehrer, die sich freiwillig für das Unterrichten in der Sommerschule gemeldet haben, übrigens kein zusätzliches Budget. Stattdessen müssen die Bildungsdirektionen in den Dienststellenplänen umschichten. Für Kärnten bedeutet das laut Bildungsdirektor Klinglmair etwa den Gegenwert von drei Dienstposten, die eigentlich nicht einkalkuliert waren. Insgesamt gibt es in dem Bundesland im Pflichtschulbereich 4.000 Vollzeitposten.
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