Notenprotest: Schule schickt Zeugnisse an Minister Faßmann

Notenprotest: Schule schickt Zeugnisse an Minister Faßmann
Vorarlberger Eltern begehren weiter gegen Ziffernnoten auf. Sie lassen die Schule Zeugnisse ihrer Kinder nach Wien schicken.

Am Wochenende starten auch im Westen Österreichs die Ferien. Die Volksschule Lustenau-Kirchdorf nimmt das zum Anlass, erneut gegen die unter Türkis-Blau 2018 wieder eingeführte Ziffernnotenpflicht für Zweit- und Drittklässler zu protestieren. Im Februar hatte der Aufstand von Lehrern und Eltern für Schlagzeilen gesorgt.

Die Lehrer des reformpädagogischen Zweigs wollten in der Schulnachricht alle Drittklässler zunächst einheitlich mit „Gut“ beurteilen. Da sie mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen hätten müssen, wurde das Vorhaben letztlich abgeblasen. So auch in Frastanz, wo ebenfalls ein Boykott im Raum stand.

Dort wurde es den Eltern schließlich überlassen, die Schulnachricht anzunehmen. Oder sie mit einem Begleitschreiben nach Wien an Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zu schicken. Der wird nun auch zum Ende des Corona-Schuljahres Post aus Vorarlberg bekommen.

Im Auftrag vieler Eltern würden die Lehrer der VS Lustenau-Kirchdorf die Ganzjahreszeugnisse am Freitag wieder zurück nach Wien schicken, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung des Vereins „Gemeinsam Zukunft Lernen". Obfrau Simone Flatz gibt sich kämpferisch.

"Totschweigen lassen wir nicht zu"

„Wir wollen einfach sichtbar machen, dass wir noch da sind. Aussitzen und totschweigen lassen wir nicht zu, wir werden weiterhin für die Rücknahme dieses absurden Ziffernnotenzwangs und für die Möglichkeit der alternativen Leistungsbeurteilung kämpfen“, sagt sie. Dafür habe der Verein 12.030 Petitionsunterschriften gesammelt.

Notenprotest: Schule schickt Zeugnisse an Minister Faßmann

Am Mittwochabend wollen Schüler, Eltern und Lehrer der VS Lustenau-Kirchdorf symbolhaft 99 Luftballons steigen lassen. Von Nena besungen hätten die ja schon mal Kriegsminister klein bekommen, "vielleicht klappt´s ja auch mit dem Bildungsminister", so die Initiative.

Ähnliche Protestaktionen gab es zuletzt auch in Salzburg und Wien.

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