Luftballons tragen Botschaften gegen Zwang zu Ziffernnoten

Ein grüner Dinosaurier auf Rädern ist mit gelben Ballons und einem Schild mit der Aufschrift „Dinos gehören ins Museum! Die Noten auch!“ geschmückt.
Aktionen in Wien und Salzburg für Lernen im 21. Jahrhundert und gegen Noten-Dinosaurier.

99 – oder vielleicht waren’s auch mehr – gelbe bzw. bunte Luftballons flogen am Mittwoch und Donnerstag (1. und 2. Juli 2020) in Wien und Salzburg in den Himmel. Viele der Ballons trugen auf Zettelchen Botschaften von Kindern aber auch Pädagog_innen und Eltern, die sich für freudvolles Lernen und gegen die Wiedereinführung zum Zwang von Ziffernnoten aussprachen. Zusätzlich werden die Briefe auch per Post an politische Entscheidungsträger*innen geschickt.

In Wien fand die Aktion beim Ausweichquartier des Parlaments (Heldenplatz) und Umgebung und in Salzburg auf dem Mozartplatz statt.

Mehr als Laptops

„Um die Schulen in die Gegenwart zu holen braucht es mehr als digitale Endgeräte. Ein erster Schritt muss sein, mit verstaubten Pädagogikkonzepten aufzuräumen und vor allem den „Notendinosaurier“ endlich zu begraben“, sagt Barbara Trautendorfer, Initiatorin der Parlamentarischen Bürger*inneninitiative. Diese verlangt, dass wieder innerhalb der Klassen zwischen alternativer Leistungsbeurteilung und Ziffernnoten gewählt werden darf. Bei der Luftballonaktion in Wien um 13 Uhr vor dem Parlament am Ring beteiligten sich mehrere Schulen, ein „Notendinosaurier“ sollte veranschaulichen, dass Ziffernnoten eher ins Museum als in Schulen des 21. Jahrhunderts gehören.

Drei Mädchen sitzen auf einer Wiese und übergeben Briefe an den Bildungsminister.

Ein grüner Pappmaché-Dinosaurier steht mit einem Schild auf einer Parkbank.

Ein grüner Dinosaurier auf Rädern ist mit gelben Ballons und einem Schild mit der Aufschrift „Dinos gehören ins Museum! Die Noten auch!“ geschmückt.

Eine Gruppe von Menschen geht mit gelben Ballons über eine Wiese in Wien.

Menschen lassen gelbe Ballons vor einem Gebäude in Wien steigen.

Viele gelbe Ballons steigen mit angehängten Karten in den blauen Himmel auf.

Eine Gruppe von Menschen demonstriert mit gelben Ballons und einem grünen Dinosaurier für „Schule.Schafft.Autonomie“.

Eine Hand hält einen gelben Ballon mit der Aufschrift „Schule. Schafft. Autonomie.“.

Wissenschaft

Auch in Salzburg beteiligten sich fünf Schulen an einer ähnlichen Aktion. „Wir stoßen mit unserem Anliegen bei den Regierungsparteien und besonders bei der ÖVP auf taube Ohren, auch wenn sich wissenschaftliche Erkenntnisse klar gegen ein Ziffernnotensystem aussprechen. Symbolisch schicken wir unsere Argumente und Forderungen nun auf diese Weise an die Verantwortlichen“, erklärt Wilhelm Weinhäupl vom Bundesverband Montessori Österreich.

Eine Demonstration in Salzburg mit Bannern und Luftballons zieht durch die Stadt.

Eine junge Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Der Notendinosaurier ist ausgestorben!“.

Eine Frau demonstriert mit einem Schild: „Lieber Herr Minister, lassen Sie doch Noten wo sie hingehören!!!“.

Demonstration mit einem Schild mit der Aufschrift „Notensaurier“ und „Info statt Ziffern“.

Eine Demonstration mit bunten Ballons und Schildern vor dem Salzburger Museum.

Parlamentarische Bürger*innen-Initiative

Erst vor wenigen Wochen reichten Initiativen aus ganz Österreich mehrere tausend Unterschriften für eine Parlamentarische Bürger*inneninitiative für die Ermöglichung der alternativen Leistungsbeurteilung im Rahmen der Schulautonomie ein. Die Bürger*inneninitiative ist online auf der Parlamentsseite zu unterzeichnen. Ein Entschließungsantrag von SPÖ und NEOS der ebenfalls das Ende des Notenzwangs fordert, wird im Unterrichtsausschuss behandelt. Bereits im Februar wurde der Antrag mit den Stimmen der ÖVP, der Grünen und der FPÖ vertagt.

Zur Unterzeichnung der Parlamentarischen Bürger*inneninitiative gegen den Notenzwang geht es hier

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