Luftballons tragen Botschaften gegen Zwang zu Ziffernnoten
99 – oder vielleicht waren’s auch mehr – gelbe bzw. bunte Luftballons flogen am Mittwoch und Donnerstag (1. und 2. Juli 2020) in Wien und Salzburg in den Himmel. Viele der Ballons trugen auf Zettelchen Botschaften von Kindern aber auch Pädagog_innen und Eltern, die sich für freudvolles Lernen und gegen die Wiedereinführung zum Zwang von Ziffernnoten aussprachen. Zusätzlich werden die Briefe auch per Post an politische Entscheidungsträger*innen geschickt.
In Wien fand die Aktion beim Ausweichquartier des Parlaments (Heldenplatz) und Umgebung und in Salzburg auf dem Mozartplatz statt.
Mehr als Laptops
„Um die Schulen in die Gegenwart zu holen braucht es mehr als digitale Endgeräte. Ein erster Schritt muss sein, mit verstaubten Pädagogikkonzepten aufzuräumen und vor allem den „Notendinosaurier“ endlich zu begraben“, sagt Barbara Trautendorfer, Initiatorin der Parlamentarischen Bürger*inneninitiative. Diese verlangt, dass wieder innerhalb der Klassen zwischen alternativer Leistungsbeurteilung und Ziffernnoten gewählt werden darf. Bei der Luftballonaktion in Wien um 13 Uhr vor dem Parlament am Ring beteiligten sich mehrere Schulen, ein „Notendinosaurier“ sollte veranschaulichen, dass Ziffernnoten eher ins Museum als in Schulen des 21. Jahrhunderts gehören.
Wissenschaft
Auch in Salzburg beteiligten sich fünf Schulen an einer ähnlichen Aktion. „Wir stoßen mit unserem Anliegen bei den Regierungsparteien und besonders bei der ÖVP auf taube Ohren, auch wenn sich wissenschaftliche Erkenntnisse klar gegen ein Ziffernnotensystem aussprechen. Symbolisch schicken wir unsere Argumente und Forderungen nun auf diese Weise an die Verantwortlichen“, erklärt Wilhelm Weinhäupl vom Bundesverband Montessori Österreich.
Parlamentarische Bürger*innen-Initiative
Erst vor wenigen Wochen reichten Initiativen aus ganz Österreich mehrere tausend Unterschriften für eine Parlamentarische Bürger*inneninitiative für die Ermöglichung der alternativen Leistungsbeurteilung im Rahmen der Schulautonomie ein. Die Bürger*inneninitiative ist online auf der Parlamentsseite zu unterzeichnen. Ein Entschließungsantrag von SPÖ und NEOS der ebenfalls das Ende des Notenzwangs fordert, wird im Unterrichtsausschuss behandelt. Bereits im Februar wurde der Antrag mit den Stimmen der ÖVP, der Grünen und der FPÖ vertagt.
Zur Unterzeichnung der Parlamentarischen Bürger*inneninitiative gegen den Notenzwang geht es hier
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