Schließfach-Coup: Täter entkamen trotz Alarmauslösung
Bei dem Schließfach-Coup in drei Banken in Wien und Niederösterreich ist den Tätern in Wien ein Fehler unterlaufen. Obwohl sie in der Tatnacht den Alarm in der Raiffeisenfiliale in der Muthgasse in Döbling ausgelöst hatten, konnten sie noch vor dem Eintreffen der Polizei rund drei Minuten später unbehelligt entkommen.
Wie ein dem KURIER vorliegendes Protokoll zeigt, hatten die Kriminellen im Saferaum der Bank während des Coups um etwa 19.27 Uhr einen Alarm ausgelöst. Laut Einsatzprotokoll der Polizei wurden mehrere Streifen um 19.30 Uhr wegen der Auslösung zu der Filiale beordert. In der Nähe der Bank wurde eine verdächtige Person wahrgenommen, die von der Polizei überprüft wurde. Der Verdacht gegen diesen Mann erhärtete sich jedoch nicht.
Ein zuständiger Mitarbeiter der für die Bank verantwortlichen Sicherheitsfirma „Group4“ langte kurz darauf ein und durchsuchte mit den Polizisten zusammen die Raika. Durch den Alarmcode erkannte der Security, dass die Auslösung aus dem Tresorraum im Foyerbereich kam. „Im Tresorraum konnte nichts Auffälliges wahrgenommen werden. Es waren keine Beschädigungen am Automaten und an der Türe. In dem Raum befanden sich keine Personen“, heißt es in dem Protokoll. Es wurde vermutet, dass ein Kunde den Türöffner mit der Alarmtaste verwechselt hatte.
Wie später auf den Überwachungsbildern zu sehen war, suchten die Täter sofort nach der Alarmauslösung das Weite. Sie hatten ihren Fehler also mitbekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie aber bereits acht Schließfächer in Wien geleert. 29 weitere konnten sie in der Bank Austria in Klosterneuburg knacken, 31 in der Raiffeisenbank Mödling. Es fehlen Geld, Schmuck, Uhren und Wertpapiere in zweistelliger Millionenhöhe.
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