Millionencoup: So lief das Schließfach-Verbrechen

Zwei Täter bei dem Coup am 13. November
Tätergruppe war seit August mehr als 40-mal in den Saferäumen, die Banken merkten nichts davon.

Der Schließfach-Coup in drei Banken in Niederösterreich und Wien hat international für Aufsehen gesorgt. In Österreich geht er in die Kriminalgeschichte ein. Wie die Untersuchungsprotokolle, die dem KURIER nun vorliegen zeigen, hatten die Täter bei dem Millionenraub in den Geldinstituten leichtes Spiel. Sie haben eine deutliche Sicherheitslücke ausgenutzt, um die vermeintlich sicheren Kundensafes zu plündern. Das ist das Zwischenergebnis des Ermittlungsteams aus zwei Bundesländern. Vor allem im Hinblick auf Nachahmungstäter müssen die Institute bei ihren Zutrittsbeschränkungen dringend nachschärfen – zum Beispiel mit biometrischen Fingerabdruck-Daten der Kunden.

Wie berichtet, hat die Gruppe von mindestens fünf Tätern (vier Männer und eine Frau) am 13. November 68 Schließfächer geknackt – 29 in der Bank Austria in Klosterneuburg, 31 in der Raiffeisenbank Mödling und 8 in der Raiffeisen-Filiale in Wien-Döbling. Es fehlen Geld, Schmuck, Uhren und Wertpapiere in zweistelliger Millionenhöhe. Der Wiener Anwalt Werner Tomanek vertritt eine bekannte Society-Lady, die allein in ihrem Schließfach Wertsachen von mehreren Millionen Euro gebunkert hatte.

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