Kein Wunder. Der höchste Pistenpunkt lag auf gerade einmal 1.020 Metern. „Wir haben schon seit 20 Jahren über das Zusperren diskutiert“, sagt der Vorstand der Pfänderbahn, die mit Gondeln jetzt nur noch Ausflügler auf den Berg bringt. In der letzten Saison vor der Entscheidung für das Aus der Schlepplifte gab es nur noch fünf Skitage.
Und Kinz geht davon aus, dass noch weitere Skigebiete dem Klimawandel nicht standhalten werden. „Die kleinen ganz unten werden verschwinden“, glaubt er. Zumindest dort, wo hinter dem Betrieb ein Geschäftsmodell steht. „Unter 1.400 Metern kann man kein Geld verdienen.“ Bei von der öffentlichen Hand beschneiden Skiwiesen hingegen sei das anders. „Das ist wie die Finanzierung eines Sportplatzes zu bewerten.“
Solche Angebote sind aus Sicht des Seilbahnvorstandes wichtig, „damit die Kinder zum Skifahren gebracht werden.“ Das dürfte aber ohnehin immer schwieriger werden. Wie berichtet, hat eine OGM-Umfrage für den KURIER ergeben, dass sich nur noch 25 Prozent der Österreicher über 16 Jahre wenigstens einmal pro Winter die Ski anschnallen. Das sind nicht mehr gerade Daten eines Volkssportes.
Als die Pfänderbahn das Aus für den Skibetrieb verkündete, hatten manche mit einem Aufschrei gerechnet. Der ist ausgeblieben. „Es gab Trauer und Wehmut, aber auch großes Verständnis. Das Klima hat sich verändert, die Menschen akzeptieren das“, sagt Kinz. Und die letzten, die tatsächlich am Bregenzer Hausberg das Skifahren erlernt hätten, seien heute um die 50 Jahre alt.
Ab Mitte der 70er-Jahre sei der Nachwuchs in andere, höher gelegene, Gebiete ausgewichen, weil am Pfänder immer wieder Skikurse wegen zu wenig Schnee abgesagt werden mussten.
Ferien-Region "Richtung Adria"
Aus geschäftlicher Perspektive sieht Kinz bereits die Chancen des Klimawandels für seinen Betrieb. „Der Sommer in den Bergen wird sicher stärker, der heurige war sehr gut. Der Bodensee kann eine tolle Ferienregion werden“, sagt der Seilbahnvorstand und schiebt halbernst hinterher: „Eine, die Richtung Adria geht.“
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