Der Organisator der Wiener Wiesn, Christian Feldhofer, versteht seither die Welt nicht mehr. Er spricht von einer politischen Entscheidung. Jedes Jahr wurde der Vertrag anstandslos verlängert, diesmal gab es ohne Angabe von Gründen plötzlich eine Absage.
Auch gegenüber dem KURIER erklärte die GmbH nicht, was die Ursache für die Beendigung der Zusammenarbeit ist. Laut Feldhofer wollte die Stadt zuvor die Pacht verdoppeln, das habe er sogar akzeptiert. In einem Mail wurde ihm dann die Versäumnis einer Frist vorgeworfen, dies dann aber selbst wieder für nichtig erklärt. Feldhofer kündigte vor über einem Monat deshalb an, das heuer keine Wiesn stattfinden wird.
Offenbar hat die Stadt aber eigene Pläne. Im vergangenen Jahr reservierte sich ein SPÖ-nahes Medienhaus die Internetadresse praterwiesn.at. Außerdem sollen bereits Kontakte zu Kooperationspartnern der bisherigen Wiener Wiesn geknüpft worden sein. Genannt wird dabei auch eine Agentur mit Nähe zum Wiener Donauinsel-Fest. Der Firmenchef bestreitet aber, entsprechende Pläne zu haben.
Feldhofer will jedenfalls nicht aufgeben und möchte kommendes Jahr notfalls die Veranstaltung an einem anderen Ort durchführen. Dann wird das Match wohl lauten: Prater Wiesn gegen Wiener Wiesn. Freunde von Bier, Schunkeln und Blasmusik werden dann doppelt auf ihre Kosten kommen.
Die Prater GmbH ließ jedenfalls alle Anfragen zu einem neuen Veranstalter unbeantwortet. Betont wird allerdings, dass keine Verdoppelung der Pacht angedacht war, obwohl das in der Mail-Kommunikation dennoch ein Thema ist.
Die Prater Wien GmbH wird derzeit, wie berichtet, auch vom Stadt-Rechnungshof geprüft. Nach drei Tagen gibt es dazu nun auch eine Stellungnahme: In dieser wird die Prüfung als Routinemaßnahme dargestellt. Betont wird auch, dass die erwirtschafteten Gelder ausschließlich für den Prater verwendet worden sind.
Kommentare