Schiffsrundfahrt und Protest gegen Seebebauung
Um Punkt 10 Uhr legte am Dienstag das Schiff „Santa Lucia“ ab. Ihr Ziel am See: Maria Wörth. Jedoch verfolgen die Fahrgäste an diesem Tag noch ein anderes Ziel. Sie wollen auf das Kärntner Seenvolksbegehren hinweisen und gegen die Seeverbauung protestieren.
Dieses setzt sich dafür ein, dass die letzten Seeufergrundstücke im Besitz der Gemeinden und des Landes in Zukunft nicht mehr verkauft werden dürfen. Dieses Detail ist den Initiatoren, Gerhard Godescha und Walter Polesnik, sehr wichtig. „Viele Seegrundbesitzer verstehen unsere Forderung falsch und glauben, wir wollen auch den Verkauf von Privatgrundstücken unterbinden“, erklärt Polesnik.
Die Vorbereitungen für die Protestfahrt liefen alles andere als geschmiert. So waren die Transparente erst Montagabend per Post gekommen. Auch eine Drohne der Organisatoren stürzte am Vortag wegen des starken Windes in den Wörthersee.
Großes Interesse
An Bord des Schiffs lief dann aber alles reibungslos. Sogar der ORF begleitete die Fahrt und zeichnete eine Sendung für „Am Schauplatz“ auf – ein Hinweis, dass das Thema der Bebauung heimischer Seen durchaus von überregionalem Interesse ist.
Ein weiteres Indiz: Die Salzburger Band Triebkraft 69 schloss sich dem Protest ebenfalls an und bot während der Fahrt „musikalische Unterstützung“. Sängerin Gitti Böck sprach davon, dass man das Problem von verbauten Seen durchaus auch aus Salzburg kenne. Der Grundtenor an Bord: Die Seen gehören uns allen.
Angekommen in Maria Wörth halten ungefähr 30 Personen Transparente in die Höhe, auf denen die Eintragungswoche des Begehrens steht: 7. bis 13 Juli.
Thema an der Anlegestelle war auch die Zukunft des Strandbads Bad Saag. Das Pachtrecht war nach einem Rechtsstreit zwischen dem Land Kärnten und Robert Glock an die Immobilienfirma Riedergarten übergegangen.
Daraufhin kündigte Starkoch Hubert Wallner an, sich vom Standort bis 2021 zurückzuziehen. Die Befürchtung vieler Demo-Teilnehmer: Riedergarten werde die Fläche des Strandbads halbieren, Parkplätze reduzieren und so die einheimische Bevölkerung verdrängen. Unternehmenssprecher Gerhard Seifried kalmiert: „Geplant ist ein Punkt, wo sich Einheimische und Touristen treffen.“ Auf Konkretes wolle man sich nicht festlegen. Dafür sei es „zu früh“.
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