Salzschlacken-Werk: „Wir ziehen Leine“

Bio-Brennstoff-Chef Eberhard Reil und Baumit-Eigentümer Robert Schmid
Der Baumit-Konzern will sich keine Kämpfe mit Gegnern und der Politik um den 50 Millionen Euro teuren Upcycling-Park in Kematen an der Ybbs liefern und sucht andere Standortgemeinde für das Industrieprojekt

Weil sich im westlichen Niederösterreich immer mehr Widerstand gegen ein Werk zur Wiederverwertung von Alu-Salzschlacke formierte, dürfte eine Tochterfirma des Baumit-Konzerns den geplanten Betriebsstandort Kematen/Ybbs (Bezirk Amstetten) bereits abgeschrieben haben. Bei einer Pressekonferenz in Wien ließ Baumit-Eigentümer Robert Schmid, wie bereits kurz berichtet,  deutlich durchklingen, die Lust verloren zu haben, im Ybbstal bauen zu wollen. Stattdessen nutzte er gestern die erste offizielle Informationsveranstaltung zum 50 Millionen-Euro-Projekt gleich, um die Werbetrommel zu rühren. Andere Gemeinden sollen sich als Standort für die neue Technologieanlage melden, rief er auf.

In Anspielung auf den Widerstand, der dem Upcycling-Park in Kematen entgegenschlägt, sagte Schmid, er wolle in keinen politischen Kleinkrieg geraten, „deshalb ziehen wir Leine“. Inkompetenz und Uninformiertheit, aber auch der Unwillen, sich mit der innovativen Technik auseinanderzusetzen, würden hinter dem Widerstand stecken, beklagte Schmid.

Wie berichtet hat die SPÖ Kematen wegen fehlender Informationen und massiver Bedenken eine Online-Petition gegen das Werk der Baumit-Tochter Bio-Brennstoffe Gmbh installiert. Bis gestern unterschrieben 460 Gegner.

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