Haslauer glaubt an offene Hotels zu Weihnachten

BUNDESREGIERUNG TRIFFT LANDESHAUPTLEUTE: HASLAUER
Hotels und die Gastronomie könnten rund um den 19. Dezember öffnen. Große Lockerungen bei Inzidenzzahl über 100 unwahrscheinlich.

Je näher das – geplante – Ende des Lockdowns rückt, desto intensiver werden die Diskussionen, wer wann aufsperren darf. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat am Montag in einer Video-Pressekonferenz dem Tourismus mit einer Vermutung Hoffnung auf das Weihnachtsgeschäft gemacht.

Die Gastronomie und Hotellerie könnte womöglich „rund um das Wochenende 19. Dezember“ öffnen, sagte Haslauer. Freilich nur, wenn sich die Zahl der positiv Getesteten bis dahin entsprechend entwickeln würden. Konkrete Pläne für den Tourismus gebe es aber noch nicht. „Das ist eine Vermutung von mir und durch keine Hintergrundinformation belegt“, sagte Haslauer.

Auskunftsfreudiger als die Bundesregierung gab sich der ÖVP-Politiker aber auch, was die notwendigen Voraussetzungen für Öffnungsschritte betrifft. „Über einer Inzidenzzahl von 100 hat es keinen Sinn, wesentliche Lockerungen herbeizuführen“, meinte Haslauer. Dies sei nicht seine Privatmeinung, sondern quasi die „Lehrmeinung“.

Room available sign in Fuschl am See, Austria, 2016

Die Hotellerie könnte noch vor Weihnachten öffnen, glaubt Haslauer.

Richtwert Inzidenzzahl

Von diesem Schwellenwert ist die Sieben-Tages-Inzidenz noch weit entfernt. Österreichweit lag sie am Montag bei 454, in Salzburg, dem Bundesland mit dem Höchstwert, gar noch bei 650. Haslauer sieht aber auch in Salzburg eine „sinkende Tendenz“ und hofft, dass sich „dieser Trend festigt“.

Die von Bundeskanzler Sebastian Kurz angekündigten Massentests seien für die Bundesländer eine große logistische Herausforderung. „Das wird eine ziemliche Challenge werden. Aber wenn es die Südtiroler und die Slowaken zusammengebracht haben, werden wir das auch hinbekommen“, meinte Haslauer.

Das Land sei bereits mit dem Salzburger Militärkommando und dem Roten Kreuz in Kontakt. Haslauer rechnet in seinem Bundesland mit 300.000 Salzburgern, die sich freiwillig testen lassen wollen und daraus resultierend mit 3.000 bis 4.500 zusätzlichen positiven Tests.

Gespräche zu Massentest

Der erste Schwung der Tests zum Ende des Lockdowns im Bildungsbereich und bei der Polizei lässt sich laut Haslauer relativ leicht durchführen. „Schwieriger wird es, wenn wir die Massentests am Wochenende vor Weihnachten durchführen“, sagte er. Dafür werde es wieder einmal die Unterstützung der Gemeinden brauchen. Der Landeshauptmann rechnet mit 60 notwendigen Teststraßen allein in seinem Bundesland.

Die am Montagabend (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) begonnenen Organisationsgespräche zwischen Bundesregierung und Landeshauptleuten werden bereits am Dienstagnachmittag auf Büroleiter-Ebene fortgesetzt. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich allerdings am Montag erneut skeptisch gegenüber den Massentests. Zentrale Fragen seien noch ungeklärt.

Positiv äußerten sich dagegen die ÖVP-Landeshauptleute von NÖ und Tirol, Johanna Mikl-Leitner und Günther Platter. „Ich glaube schon, dass es eine Wirkung zeigt“, sagte Platter bei einer Pressekonferenz.

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