Prozess um „For Forest“-Bäume erneut vertagt
„Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.“
Diese Redewendung beschreibt sowohl inhaltlich als auch faktisch, was nach dem Projektende von „For Forest“ in Kärnten in den Vordergrund gerückt ist.
Rauschte der Stadionwald vor einem Jahr noch durch alle möglichen Gazetten, streitet man sich ein Jahr später, wie am Montag vor Gericht, um Bäume. Und zwar nicht um diejenigen, die nach Abbau der Kunstinstallation nach Niederösterreich übersiedelten, nachdem sie das Innere des Stadions geziert hatten. Sondern um diejenigen, die es nicht einmal bis ins Stadion schafften.
Rund 100 Bäume hat „For Forest“ bei einer Gärtnerei (dem nunmehrigen Prozessgegner) erstanden und auch bezahlt – abgeholt wurden sie allerdings nie. Sie stehen weiter auf dem Grund der Gärtnerei. Und das ist auch der Prozessgrund: Es wurde eine Platzmiete vereinbart, diese wurde ein Zeit lang bezahlt ehe es keine Überweisungen mehr von „For Forest“ an die Gärtnerei gab. 22.000 Euro werden eingeklagt. Insgesamt soll es aber um rund 50.000 Euro gehen.
Haftungsübernahme
Doch warum kamen die Bäume nicht zum Einsatz? „For Forest“ argumentierte, dass diese die Übersiedlung nicht überstanden hätten. Das bestreitet die Gärtnerei vehement. Der einzige Zeuge, der am Montag aussagte, schilderte, dass ein Fachmann die Bäume angesehen hätte. Dieser habe gesagt, er würde keine Haftung dafür übernehmen, dass die Bäume die Verpflanzung überleben. Der Prozess wurde vertagt. Am 30. Oktober sollen weitere Zeugen vernommen werden.
Es ist nicht der einzige laufende „For Forest“-Prozess. Ein Unternehmer fordert noch insgesamt 125.000 Euro für erbrachte Leistungen. Drei weitere Zivilprozesse wurden mittlerweile mit Vergleichen erledigt.
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