Prozess: Die angebliche Läuterung des Nazi-Rappers Mr. Bond

Prozess: Die angebliche Läuterung des Nazi-Rappers Mr. Bond
Der 37-jährige Kärntner Philip H. soll Judenhass und Nationalsozialismus in seinen Liedern verbreitet haben. Er ist geständig.

Im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts für Strafsachen in Wien hört man viel. "Musik" ist dennoch etwas Neues. Es sind Rap-Beats, die sich mit Judenhass und Nazi-Parolen paaren. "Adolf ist zurück. Jetzt wird in Deutschland wieder scharf geschossen", lautet eine Liedzeile. Oder: "Die Welt wird nicht gut, so lange der Jude existiert." Dazwischen immer wieder ein "Yeah, yeah." Die zahlreichen Prozessbesucher hören betreten zu.

Die Lieder stammen von Nazi-Rapper Mr. Bond. Er singt hochdeutsch, preist das Deutsche Reich. Und saß daheim in seinem Kinderzimmer in Kärnten. Der Attentäter von Halle hörte seine Songs, ehe er zur Waffe griff und zwei Menschen erschoss. In der Szene ist Mr. Bond eine Ikone. In U-Haft bekam er Fanpost von Gleichgesinnten aus Kanada und den USA.

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